Auch wenn sich der Tag nach einer Niederlage für Tayfun Korkut „nie gut anfühlt“, schlechte Stimmung wollte sich beim Training der Ersatzspieler nach dem 0:3 bei Borussia Dortmund dennoch nicht breit machen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass am Sonntag nach acht ungeschlagenen Spielen die Erfolgsserie zu Ende ging und der 44-Jährige sich zum ersten Mal als VfB Cheftrainer geschlagen geben musste.
Am Tag darauf fiel die Analyse sachlich und selbstkritisch aus. Man werde die Niederlage genauso wenig überbewerten wie die Siege in den vergangenen Wochen auch: „Intern mussten wir niemanden zurück auf den Boden holen. Natürlich steigt die Erwartungshaltung nach so einer Serie im Umfeld des Vereins, aber zu keinem Zeitpunkt innerhalb der Mannschaft.“
Gute Anfangsphase nicht konsequent genug genutzt
Dabei kam der VfB deutlich besser ins Spiel als zuletzt in Köln und gegen den HSV, konnte die Überlegenheit der ersten halben Stunde aber nicht ummünzen: „Das war eine sehr gute Anfangsphase, wir waren in einer guten Grundordnung, hatten mehr Ballbesitz und Spielkontrolle. Die Überzahl an Torschüssen, Ecken, Freistößen und Flanken haben wir nicht konsequent genug genutzt, diese Situationen müssen wir sauberer ausspielen.“
„Das erste Gegentor ist quasi vom Himmel gefallen“, ärgert sich Tayfun Korkut über Christian Pulisics verunglückte Flanke zum 0:1. Doch den eigentlichen Knackpunkt sieht er in den frühen Gegentoren nach der Pause: „In den letzten Wochen haben wir meist geantwortet und sind zurückgekommen, diesmal hat der Gegner geantwortet und noch einen draufgelegt. Nach dem 0:2 haben wir Dortmund zu viele Räume zum Kontern gelassen, dann sah es nicht mehr so rund aus.“
Dennoch nehmen Tayfun Korkut und sein Team mit, „dass wir solche Spiele gegen eine Topelf länger offen halten und in solchen Phasen stabiler bleiben müssen. Denn ein 0:3 in Dortmund zu drehen, ist dann natürlich sehr schwer.“
Die Spannung Tag für Tag hochhalten
Am Montag richtete die Mannschaft mit dem Brustring, die am Samstag (14. April um 15:30 Uhr) Hannover 96 empfängt, bereits den Blick auf die verbleibenden fünf Bundesliga-Spiele. Auch gegen seinen ersten Verein als Cheftrainer will Tayfun Korkut „die 40 Punkte so schnell wie möglich abhaken“ und dafür „die Spannung Tag für Tag hochhalten“. Schließlich ist sich der VfB Cheftrainer sicher: „So wie du unter der Woche trainierst, so trittst du dann auch am Wochenende auf.“
Zuversichtlich stimmte Tayfun Korkut nicht nur die Arbeitsmoral seiner Ersatzspieler, die sich „jeden Tag auf dem Platz gegenseitig pushen“, sondern auch Timo Baumgartls Rückkehr ins Mannschaftstraining. Man müsse abwarten, „wie der Körper nach so einer Pause auf die Belastung reagiert, aber es sah heute sehr gut aus bei Timo.“ Der 22-jährige Innenverteidiger hatte nach seiner leichten Gehirnerschütterung die letzten vier Spiele verpasst.