Dunkelroter zu sein, ist das größte Bekenntnis zum Verein mit dem roten Brustring.
Es ist Ehrensache, ein weiß-rotes Treueversprechen und eine echte Herzensangelegenheit.
Nur wenige Monate nach der Vereinigung gelingt dem neu gegründeten VfB Stuttgart 1893 e.V. mit dem Aufstieg in die Südkreisliga, der damals höchstmöglichen Spielklasse, dann auch gleich der erste große Erfolg.
Zum entscheidenden Spiel gegen den FC Mühlburg am 1. September 1912 heißt es im Bericht aus der Jubiläumsschrift zum 60-jährigen Bestehen des VfB:
„Im Entscheidungsspiel in Durlach zwischen VfB Stuttgart und FC Mühlburg wurde mit letztem Einsatz und großer Härte um den Sieg gerungen. Der kampferfahrene Mühlburger Angriff scheiterte an unserem Abwehrtrio. Max Buggle, der erste in der Reihe unserer großen Torhüter, hielt in seinem Tor scharfe Wacht, unsere Verteidigung Giersch-Schaich stand wie eine Mauer, die Läuferreihe Schweizer-Friz-Eisenhart schuftete unermüdlich in Angriff und Abwehr, und der VfB-Sturm mit den schnellen Flügeln Keppel-Kazenmaier und dem technisch ausgezeichneten Innentrio Wendling-Kirsch-Dr. Schumm gab den Mühlburgern nichts nach. Lange stand der Kampf unentschieden 0:0, da schaffte Copé Wendling in den letzten Minuten der Sieg. Wie ein glückhaftes Symbol für die schwäbische Elf kreuzte im selben Augenblick der Silberleib des Zeppelin-Luftschiffs über dem Durlacher Spielfeld, als Copé Wendling eine Rechtsflanke durch Kopfball zum einzigen Treffer des Tages verwandelte. Fünf Minuten vor dem Schlußpfiff wurde Mühlburg noch ein Elfmeter zugesprochen. Der wegen seines scharfen Schusses in der ganzen Liga gefürchtete Linksaußen Decker jagte den Ball mit ungeheurer Wucht an die Latte. Den weit ins Feld zurückspringenden Ball nahm Copé Wendling auf und eilte dem Tore des Gegners zu. Er wurde in aussichtsreicher Position von den robust spielenden Mühlburgern umgelegt. Ein Freistoß aufs Mühlburger Tor beendete den nervenaufpeitschenden Kampf.
Unser rechter Läufer Schweizer, als 1500-m-Meister bekannt wegen seiner immensen Ausdauer, brach nach dem Schlußpfiff vor Erschöpfung bewußtlos zusammen. Er hatte in dem gigantischen Ringen die Riesenaufgabe bewältigt, den gefürchteten Mühlburger Linksaußen zu halten.
Der VfB hatte die Kraftprobe bestanden, er war nun Mitglied der Südkreisliga, die die Spitzenklasse Süddeutschlands darstellte […]. Die Freude war groß, und der Erfolg der Mannschaft hat die Mitglieder der beiden Stammvereine schnell zu einer wahren Sportgemeinschaft zusammengeschweißt und dazu beigetragen, daß der junge Verein von den sonst üblichen Geburtswehen verschont blieb.“