Dunkelroter zu sein, ist das größte Bekenntnis zum Verein mit dem roten Brustring.
Es ist Ehrensache, ein weiß-rotes Treueversprechen und eine echte Herzensangelegenheit.
Nach drei Spielzeiten, die der VfB jeweils im oberen Tabellendrittel der Oberliga Süd abschließt, wird der VfB in der Spielzeit 1949/1950 durch einen 2:1-Endspielsieg über die Offenbacher Kickers erstmals Deutscher Fußballmeister. Vor über 95.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielen Erwin Läpple und Walter Bühler die Tore für die Mannschaft von VfB Trainer Georg „Schorsch“ Wurzer.
Die Rückkehr nach Stuttgart einen Tag später wird zum Triumphzug: Hunderttausende säumen die Straßen und bejubeln die Mannschaft pure Begeisterung, die sich auch in Presseberichten niederschlägt.
Am 28. Juni 1950 wird die Mannschaft des VfB Stuttgart von Bundespräsident Theodor Heuss auf der Bonner Viktorshöhe mit dem kurz zuvor von ihm gestifteten Silbernen Lorbeerblatt geehrt. Die erstmalig vergebene Auszeichnung der noch jungen Bundesrepublik für herausragende sportliche Leistungen nehmen VfB Präsident Dr. Fritz Walter und Kapitän Otto Schmid entgegen.
Der Schlüssel zum sportlichen Erfolg ist die Strategie bei der Zusammenstellung der Mannschaft. Der VfB setzt überwiegend auf junge und erfahrene Spieler aus der Region, die – auf dem Platz angeführt durch die VfB Legenden Robert Schlienz, Karl Barufka und Erich Retter – nun eine homogene und äußerst motivierte Elf bilden und daneben mit technisch hochstehendem Fußball zu begeistern wissen. Dies geschieht unter der fachmännischen Leitung von Georg „Schorsch“ Wurzer, der im Jahr 1947 das Traineramt beim VfB übernimmt und aus den talentierten Spielern eine schlagkräftige Truppe zu formen versteht.
Der Titelgewinn bildet den Auftakt zu den goldenen 50er Jahren des VfB.