Schon bei seiner ersten Profistation – die Fans des im Stade de la Meinau spielenden RC Strasbourg nannten ihn „Engel von der Meinau“ – hatte Gilbert Gress in jungen Jahren quasi Legendenstatus erreicht. Mit diesem Attribut ausgestattet, wechselte der gebürtige Elsässer im Jahr 1966 zum VfB. Als erster Franzose in der Bundesliga überhaupt brauchte der virtuose Ballartist auch hier nicht lange, um sich in die Herzen der weiß-roten Fangemeinde zu spielen. Doch der ebenso elegante wie trickreiche, offensive Mittelfeldspieler brachte nicht nur die große Fußballkunst ins Neckarstadion, sondern sorgte auch abseits des Platzes für eine gehörige Portion Glamour in der Landeshauptstadt.
Gilbert Gress, der nicht nur aufgrund des schwäbischen Idioms bald überall „Schillbär“ gerufen wurde, gelangen in 164 Pflichtspielen 26 Treffer für den VfB. Damit trug er maßgeblich dazu bei, dass der VfB eine gute Rolle in der noch jungen Bundesliga spielte. Im Dezember 1970 musste der VfB, bei dem Gilbert Gress auch zum französischen Nationalspieler avancierte, seinen Publikumsliebling schließlich aus finanziellen Gründen zu Olympique Marseille ziehen lassen. Nach einer nochmaligen Rückkehr zu Racing Strasbourg zog es den Jubilar in die Schweiz zu Neuchatel Xamax, wo er schließlich im Jahr 1976 seine glanzvolle Karriere beendete.
Nach seiner aktiven Zeit widmete sich der Ausnahmefußballer weiterhin dem runden Leder. Lange Zeit als erfolgreicher Trainer zahlreicher überwiegend in der Schweiz und Frankreich beheimateten Teams tätig, wird er bis heute als kompetenter TV-Experte geschätzt.
Der VfB bedankt sich bei Gilbert Gress für seinen bis heute vielen VfBlern unvergessenen Fußballzauber und wünscht ihm auch auf diesem Wege alles erdenklich Gute zum Geburtstag!