Die VfB Stuttgart 1893 AG hat den Abschluss des datenschutzrechtlichen Bußgeldverfahrens durch den Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit akzeptiert. Der VfB zahlt ein Bußgeld in Höhe von 300.000 Euro und verzichtet auf weitere Rechtsmittel. Die VfB Stuttgart 1893 AG verpflichtet sich zu weitreichenden Maßnahmen, um das technische und organisatorische Datenschutzniveau zu verbessern. Darüber wird der VfB Stuttgart in Abstimmung mit dem Landesdatenschutzbeauftragten das Projekt „Datenschutz geht zur Schule“ vielfältig unterstützen und auch eigene Schulungen zum Thema „Datenschutz bei Jugendlichen“ zum Thema für die VfB Nachwuchsmannschaften konzipieren.
Sanktioniert wurde vom Landesdatenschutzbeauftragten insbesondere, dass bei der Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister die gebotenen vertraglichen Grundlagen in Bezug auf die Überlassung von Daten nicht geschaffen wurden. Zudem wurde gegen datenschutzrechtliche Dokumentationspflichten im Umgang mit personenbezogenen Daten verstoßen, da die E-Mail zu dem untersuchten Vorgang aus dem Jahr 2018 beim VfB nicht mehr aufzufinden war. Die Sachverhalte beim VfB Stuttgart 1893 e.V. aus den Jahren 2016 und 2017 waren nicht Gegenstand des gegen die VfB Stuttgart 1893 AG ergangenen Bußgeldbescheids. Die VfB Stuttgart 1893 AG wird die behördlich vorgegebenen Maßnahmen umgehend und vollumfänglich umsetzen.
Zum Abschluss des Bußgeldverfahrens sowie weiteren mit dem Themenkomplex der Datenaffäre in Zusammenhang stehenden Themen gehen den Mitgliedern des VfB Stuttgart 1893 e.V. in der kommenden Woche weiterführende Informationen zu. Aufgrund derzeit laufender personalrechtlicher Verfahren ist zum jetzigen Zeitpunkt jedwede Form der Veröffentlichung der Berichte und Gutachten rechtlich nicht möglich.
„Es wurden die nötigen Schlüsse gezogen“
Thomas Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender der VfB Stuttgart 1893 AG: „Die Aufarbeitung und der heutige Abschluss sind für den VfB Stuttgart, die Integrität unseres Clubs und unsere Mitglieder enorm wichtig. Wir haben unser Möglichstes getan, um die damaligen Verstöße umfassend aufzuklären und konnten das Verfahren nun abschließen. Es war ein intensiver Prozess. Er hat zu massiven Konsequenzen geführt. Der VfB ist in der Vergangenheit im Umgang mit personenbezogenen Daten sowohl den rechtlichen Vorgaben als auch seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden. Deshalb gilt es nun, mit den bereits eingeleiteten und noch anstehenden weiteren Maßnahmen in puncto Datenschutz und Compliance, solche Verstöße künftig auszuschließen und mit unserer täglichen Arbeit verloren gegangenes Vertrauen zurückzuerlangen.“
Claus Vogt, Präsident des VfB Stuttgart 1893 e.V. und Aufsichtsratsvorsitzender der VfB Stuttgart 1893 AG: „Hinter dem VfB Stuttgart liegen bewegte Monate, die geprägt waren von der Aufarbeitung der Datenaffäre. Wir haben jetzt Gewissheit, dass es in der Vergangenheit leider zu Verstößen gekommen ist und es wurden hieraus konsequent die nötigen Schlüsse gezogen. Unser Dank gilt dem Landesdatenschutzbeauftragten, Herrn Dr. Brink, mit dem wir stets in konstruktivem Austausch standen, sowie dem Unternehmen Esecon. Unseren Mitgliedern und Fans danke ich für ihre Geduld. Auch uns selbst wäre es am liebsten gewesen, wenn wir zügiger vorangekommen wären bei der Aufarbeitung. Aber letztlich galt hier stets Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Am kommenden Montag werden Thomas Hitzlsperger und ich noch einmal ausführlich zur gesamten Thematik öffentlich Stellung beziehen. Zudem werden den VfB Mitgliedern dann auch noch weiterführende Informationen zugehen.“
Mit dem Abschluss des Verfahrens bekennt sich der VfB Stuttgart zu seiner datenschutzrechtlichen Verantwortung. Er bittet seine Mitglieder und Fans um Entschuldigung für die Vorfälle in der Vergangenheit.