Bei der Produktion seiner Fan-Textilien setzt der VfB Stuttgart bereits auf die Einhaltung von Ökologie- und Sozialstandards in den Lieferketten sowie ressourcenschonende Verpackung und Konzeption für Textilrecycling und bestmögliches Upcycling – also Wiederverwertung. Am heutigen Internationalen Tag des Sports für Entwicklung und Frieden starten das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Bekleidungsunternehmen Brands Fashion nun die Initiative „Vom Feld in den Fanshop“ für nachhaltig produzierte Fantextilien, in der sich auch der VfB Stuttgart einbringt. Mit dem Textilpionier Brands Fashion hat der VfB 2021 insgesamt 35 Kollektionsteile produziert. Es waren die ersten Kleidungsstücke auf dem deutschen Markt, deren Lieferkette nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert ist.
An der Initiative „Vom Feld in den Fanshop“ beteiligen sich neben dem VfB Stuttgart unter anderen weitere sechs Fußballclubs der Bundesliga und 2. Liga: der 1. FC Union Berlin, Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, der Hamburger SV, Werder Bremen und der VfL Wolfsburg. Gemeinsam werden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einer Baumwollkooperative in Indien in den kommenden drei Jahren bei der Umstellung auf den Anbau von Bio-Baumwolle unterstützt – durch Abnahmegarantien sowie durch Schulungen in nachhaltigen Anbaupraktiken oder den Zugang zu verbessertem Saatgut.
Die Vereine beziehen künftig die Baumwolle aus dem Projekt und verarbeiten sie für ihre Merchandise-Artikel. Ab Juli 2024 sollen sie in den Fanshops erhältlich sein. Gleichzeitig eröffnet der Zusammenschluss der Bundesligisten Kindern und Jugendlichen in den angrenzenden Gemeinden des Baumwollanbaus durch Sporttrainings Bildungsperspektiven. Besonders Mädchen und junge Frauen sollen von den Angeboten profitieren.
VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle: „Der VfB und alle beteiligten Clubs gehen als Vertreter der Fußballbranche mit diesem Schritt voran und unterstützen einen Wandel bei der Herstellung von Textilien. Damit übernehmen wir Verantwortung für die Menschen und ihre Familien, die davon leben. Wir hoffen darüber hinaus, dass andere Branchen sich uns anschließen und wir gemeinsam den Markt für nachhaltige Produktion und Verarbeitung von Bio-Baumwolle spürbar vergrößern können. Dies wird nicht von heute auf morgen gelingen, sondern ist ein kontinuierlicher Prozess. Wir arbeiten mit unseren Partnern seit längerem beharrlich an diesem Projekt und freuen uns darauf, wenn die Ergebnisse auch in unseren Fanshops sichtbar werden.“
Dazu erklärt Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Der deutsche Profifußball ist eine weltweit starke und anerkannte Marke. Daher trägt er auch eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Die neue Initiative für faire Fantextilien ist ein erster Schritt, diesen Anspruch auch bei der Fanbekleidung umzusetzen. Der Marktanteil fair produzierter Kleidung ist noch immer viel zu gering. Darunter leiden in erster Linie Frauen und Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern, die in den Textilfabriken Opfer ausbeuterischer Arbeitsbedingungen werden. Ich wünsche mir, dass die Fußballvereine dieses Pilotprojekt zum Standard machen und künftig alle Fußballfans sicher sein können, dass ihr Verein auch jenseits des Spielfeldes für Fairness eintritt.“
Infos Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Neben dem Projekt in Indien fördert das BMZ eine nachhaltige Textilproduktion auf vielfältige Weise. So initiierte das BMZ maßgeblich das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. 2014 wurde das Bündnis für nachhaltige Textilien begründet, 2019 der Grüne Knopf als erstes staatliches Textilsiegel eingeführt. Er stellt verbindliche Anforderungen, um Mensch und Umwelt im Produktionsprozess von Textilien zu schützen. Auch Brands Fashion führt Produkte mit dem Grünen Knopf und ist Mitglied im Textilbündnis.
Mit dem Programm Sport für Entwicklung setzt das BMZ Sport gezielt ein, um die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in Entwicklungsländern in den Bereichen Bildung, Jobchancen, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit und für ein friedliches Miteinander zu verbessern.