Den 5:2-Heimsieg gegen RB Leipzig verfolgte VfB-Präsident Claus Vogt am Samstag in der ersten Halbzeit vom Kommentatorenplatz aus. Nachdem er vor Anpfiff bereits das erfolgreiche Blindenfußballteam des siebenfachen Deutschen Meisters MTV Stuttgart in der MHPArena begrüßt hatte, nahm er im Anschluss neben VfB-Blindenreporter Knut Bauer vom SWR Platz. „Großen Respekt und ein besonderes Dankeschön an unsere ehrenamtlichen Blindenreporter. Am Samstag durfte ich selbst erfahren, was sie an einem VfB-Heimspieltag leisten“, sagt Claus Vogt. „Es ist eine Vollreportage, bei der jeweils 45 Minuten plus X verbal gefüllt werden müssen. Die Beschreibungen reichen dabei über reine Spielszenen hinaus. Man agiert sozusagen als eine Art Navigationsgerät und beschreibt alles, was ein sehender Fußball-Fan in unserer Arena aufnehmen kann. Das war beeindruckend. Es ist sehr besonders, unser Heimspiel dadurch für noch mehr VfB-Fans erlebbar zu machen.“
Erste VfB-Blindenreportage im Jahr 2006
Seit 19 Jahren kommentieren SWR-Blindenreporter das Geschehen auf und neben dem Platz bei VfB-Heimspielen. Ehrenamtlich. Von VfB-Fans, für VfB-Fans. Die Idee, sehbehinderten Fans das Fußballspiel erlebbarer zu machen, entstand bereits im Jahr 2005. Im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde das Projekt in WM-Stadien gestartet – das damalige Gottlieb-Daimler-Stadion gehörte auch dazu. Nach dem Testlauf hat sich das Angebot seither fest in der Bundesliga und der 2. Bundesliga etabliert.
Knut Bauer, SWR-Hörfunkredakteur, ist von Anfang an dabei und betreut das Projekt bei den VfB-Spielen. Mit ihm engagiert sich ein Team aus insgesamt acht Kollegen, aus dem in der Regel zwei an Heimspieltagen ehrenamtlich als Blindenreporter im Einsatz sind. Empfangen können sehbehinderte VfB-Fans die Reportage im Stadion per Kopfhörer. Die Technik dafür stellt der SWR.