Liebe Mitglieder des VfB Stuttgart,
der Präsident des VfB Stuttgart 1893 e.V. sowie eine Mehrheit des Vereinsbeirates veröffentlichten eine Stellungnahme, der wir, Rainer Adrion als Vizepräsident und Christian Riethmüller als Präsidiumsmitglied, in dieser Form nicht zustimmen konnten.
Wir möchten unsere Position im Folgenden erklären:
Der Präsident des Vereins, Claus Vogt, ist am Dienstag, 12. März 2024, durch die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder abgewählt worden. Rainer Adrion: "Ich möchte als Vizepräsident festhalten, dass ich bis zuletzt argumentativ alles versucht habe, diese Abstimmung zu verhindern. Ich bin der Meinung, dass dieser Zeitdruck nicht nötig war und eine andere Lösung hätte gefunden werden müssen."
Christian Riethmüller: "Ich habe mich bei der Abwahl nur enthalten, weil ich als Präsidiumsmitglied auf der einen Seite das mich moralisch bindende Ausgliederungsversprechen nicht brechen wollte, auf der anderen Seite aber auch die Notwendigkeit gesehen habe, aufgrund des gegebenen Vertrauensverlustes der Aufsichtsratsmitglieder gegenüber dem Vorsitzenden durch eine Neubesetzung des Vorsitzes im Aufsichtsrat die Handlungsfähigkeit des Gremiums sicherzustellen."
Wir bedauern, auf welche Art und Weise die Aufsichtsratssitzung stattgefunden hat, leider war ein Kompromiss nicht möglich.
Das Ausgliederungsversprechen, dass der Präsident des e.V. auch gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender ist, steht seit 2017 im Raum und sollte zukünftig aus unserer Sicht ohne Einbindung der Mitglieder nicht verändert werden. Sollte es bei einem aufstrebenden VfB mit ambitionierten sportlichen und wirtschaftlichen Zielen Argumente geben, dies zu ändern oder anzupassen, muss man das mit den Mitgliedern ausführlich diskutieren.
Die Porsche AG hat in den Beteiligungsverhandlungen die konkrete Erwartung verknüpft, dass Claus Vogt den Aufsichtsratsvorsitz abgibt. Nachdem der Präsident dies schriftlich akzeptierte, haben die weiteren Präsidiumsmitglieder und die Mehrzahl der Aufsichtsräte dem zugestimmt. Unsere Hoffnung war, dass wir eine gemeinsame Lösung zum Wohle des Vereins und seiner Mitglieder finden.
Die Mitglieder des Vereins legitimieren in ihren Wahlentscheidungen den Präsidenten und die weiteren Präsidiumsmitglieder als die Entscheidungsträger für die folgende Legislaturperiode.
Bei Unzufriedenheit können diese Vereinsvertreter über Abwahlanträge in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung jederzeit abgewählt werden.
Somit sind die Mitglieder immer ganz direkt in die Willensbildung des Vereins eingebunden. Wir fühlen uns dieser Verantwortung verpflichtet.
Es ist satzungsgemäß festgeschrieben, dass unser Verein mindestens 75,1% Anteilseigner an der AG ist. Das bleibt so und dafür stehen wir. Deswegen wird unser Einfluss als Mutterverein VfB Stuttgart 1893 e.V. immer über die Hauptversammlung gewährleistet bleiben, unabhängig davon, wer die Hauptversammlung leitet.
Der Aufsichtsrat, mit derzeit sieben mit der Stimmenmehrheit des e.V. gewählten Mitgliedern, könnte jederzeit verändert werden. Der Verein behält in jedem Fall die Hoheit über den Aufsichtsrat. Diesen Einfluss muss man, wenn nötig, ausüben.
Wir sind stolz und dankbar, dass wir mit dem Weltmarkenbündnis aus VfB Stuttgart, Mercedes-Benz und Porsche etwas Einmaliges zum Wohle und für die Zukunftssicherung des VfB Stuttgart gewinnen konnten. Mit Jako haben wir einen weiteren starken regionalen Partner. Wir, der Verein und unsere Partner bekennen uns klar zu der 50+1 Regel. Der aktuelle Aufsichtsrat mit derzeit sieben mit der Stimmenmehrheit des vom e.V. gewählten Mitgliedern und der gesamte Vorstand haben unser volles Vertrauen.
Statement des Präsidiums (mehrheitlich durch Rainer Adrion und Christian Riethmüller).
gez. Rainer Adrion, Vizepräsident
gez. Christian Riethmüller, Präsidiumsmitglied