Am 16. November 1958 hat sich Lothar Weise für immer in die weiß-roten Geschichtsbücher des VfB eingetragen. An diesem Tag gelang dem Mittelstürmer im Halbdunkel des Kasseler Auestadions in der 113. Spielminute der entscheidende Treffer zum 4:3-Sieg des VfB beim DFB-Pokalfinale gegen Fortuna Düsseldorf. Doch nicht nur in dieser Partie hat sich der Verstorbene als verdienter Spieler erwiesen. So trug er in seiner letzten VfB-Saison 1962/1963 mit sechs Toren entscheidend dazu bei, dass sich der Verein heute als Gründungsmitglied der Bundesliga bezeichnen kann. Insgesamt gelangen Lothar Weise zwischen 1958 und 1963 in 88 Spielen der Oberliga Süd insgesamt 31 Tore im Trikot mit dem roten Brustring.
Dem VfB war Lothar Weise, der zu den wenigen Fußballern zählt, die in der ehemaligen DDR sowie der Bundesrepublik Deutschland bedeutende Titel erringen konnten, seit 1957 bis zuletzt ununterbrochen treu verbunden. Trotz zahlreicher Trainerstationen bei anderen Vereinen spielte er nach seiner aktiven Karriere lange Zeit in der weiß-roten Traditionself und war langjähriges Mitglied der VfB-Garde. Der Träger der VfB-Verdienstmedaille in Silber begeisterte zudem über 13 Jahre hinweg bis ins Jahr 2011 zahlreiche Besucher bei seinen mit dem ihm eigenen Humor gespickten Stadionführungen.
Mit Lothar Weise hat der VfB Stuttgart einen treuen Weggefährten und großartigen Menschen verloren. Der VfB wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren und gedenkt dankbar und mit tiefem Mitgefühl für die Hinterbliebenen einer großen Persönlichkeit.