Der vorzeitige Aufstieg ist perfekt: Mit einer beeindruckenden Bilanz von zwölf Siegen und nur zwei Niederlagen sicherte sich das „League of Legends“-Team des VfB Stuttgart souverän den ersten Platz in der 4. Division (Gruppe 1) der „Die Techniker PRIME League“ und steigt damit direkt in die 3. Division auf. Nach der bitteren Enttäuschung im letzten Split, als man trotz eines dominanten ersten Platzes in der regulären Saison den Aufstieg in den Playoffs verspielte, ist der Triumph im „Winter Split 2024“ der verdiente Lohn für eine starke Teamleistung und kluge Kaderplanung.
Der steinige Weg in die 3. Division
Bereits im vergangenen Split hatte das Team seine Ambitionen unter Beweis gestellt, als man die Ligaphase als Tabellenerster abschloss. Doch in den anschließenden Playoffs vergab man zwei Relegations-Matchbälle und musste den Aufstieg trotz einer beeindruckenden Debütsaison abschreiben. Die Enttäuschung war groß, doch der Blick richtete sich schnell nach vorne.
Die für den Wintersplit in Kraft getretene Regeländerung der Prime League, die den Direktaufstieg des Erstplatzierten ermöglicht, spielte dem VfB dabei in die Karten – doch es war vor allem die Leistung in der Kluft, die den Unterschied machte. Mit einem überarbeiteten Roster und taktischer Weiterentwicklung war der VfB diesmal nicht zu stoppen.
Schlüssel zum Erfolg: Mehr taktische Flexibilität
Die im Herbst vorgenommenen Änderungen im Kader zeigten schnell ihre Wirkung. Besonders die Verpflichtung von Toplaner Max „Satorius“ Günther, einem erfahrenen „Kommunikator“, erwies sich als goldrichtig. Durch seine Vielseitigkeit gewann das Team an taktischer Flexibilität und konnte seine Spielweise deutlich diversifizieren.
Während die Botlane um Leon „Riku“ Ali auch in diesem Split das Rückgrat des Teams bildete, war die Last des Erfolgs nicht mehr ausschließlich auf seine Schultern verteilt. Das Team fand mehr „Winning Conditions“ und glänzte durch ein variables Spiel, das den Gegnern kaum Luft zum Atmen ließ.
Klar ist aber auch, dass der Aufstieg mit diesem hochkarätig besetzten Kader fast schon eine Pflichtübung war. Mit der Qualität, die der VfB im Kader hatte, war der Sprung in die 3. Liga keine Überraschung.
Ausblick: Kaderplanung und die Herausforderungen der 3. Liga
Nach dem Aufstieg beginnt nun die Arbeit hinter den Kulissen. Die Vorbereitungen für den „Spring Split 2024“, der voraussichtlich Ende Januar starten wird, laufen bereits auf Hochtouren. Ziel des VfB ist es, den Großteil des erfolgreichen Kaders zusammenzuhalten, doch die Realität in der Prime League bleibt hart.
Es ist gut möglich, dass einige Spieler des aktuellen Kaders, insbesondere die Leistungsträger, Angebote aus der 1. oder 2. Division erhalten. Die Frage wird sein, ob der VfB alle Spieler halten kann – oder ob gezielte Nachbesserungen notwendig werden. Positiv stimmt dabei, dass der Fußball-Traditionsverein auch für Spieler aus den oberen Ligen ein attraktiver Club zu sein scheint. Interesse von Profis aus den oberen Ligen wurde bereits bekundet, sei es aus regionaler Identifikation oder aus dem Antrieb heraus einen Traditionsverein nach vorne zu bringen.
Gleichzeitig gilt es, das Roster frühzeitig zu verstärken, um für die gestiegenen Anforderungen in der 3. Liga gewappnet zu sein. Anders als in der 4. Division, wo der VfB dominierte, ist die Konkurrenz in der Spitze der 3. Liga deutlich stärker. Für den Frühjahrs-Split lautet das Ziel daher, sich in der Liga zu etablieren und eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte zu erreichen.
Fazit: Ein wichtiger Schritt in Richtung Elite
Der direkte Aufstieg in die 3. Division markiert einen entscheidenden Meilenstein für das eSports-Team des VfB Stuttgart. Mit kluger Planung, einem taktisch flexiblen Spielstil und einem hochmotivierten Team hat der Verein gezeigt, dass er auf einem guten Weg ist, seinen ambitionierten langfristigen Plan zu verwirklichen: den Sprung in die 1. Liga.
Doch vor dem großen Ziel liegt noch ein weiter Weg. Die kommende Saison wird zur Bewährungsprobe, in der sich zeigen wird, ob das Team das Potenzial hat, auch in einer anspruchsvolleren Liga zu bestehen. Die weiß-roten Fans dürfen sich jedenfalls auf spannende Matches freuen – und vielleicht auf den nächsten Meilenstein im stetigen Aufstieg des eSports-Teams beim VfB Stuttgart.