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Junge Wilde, 10. Januar 2024

Charakterbildung fernab der Heimat

Für ein soziales Projekt wird die U12 des VfB im Februar für eine Woche nach Ghana reisen. Dabei werden die Kinder nicht nur in eine fremde Kultur eintauchen, sondern auch wichtige Werte für ihre Persönlichkeitsentwicklung mitnehmen.

Gutes tun und gleichzeitig den Charakter stärken – dies ist das Motto des Ghana-Projekts der U12. In den Faschingsferien vom 8. bis zum 15. Februar wird die zweitjüngste VfB-Jugendmannschaft mit dem gesamten Trainerstab und Eltern nach Kokrobite reisen. In der Küstenstadt etwa 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Accra wird das Team um U12-Trainer Tim Kirk eine Woche mit den Einheimischen leben und mit ihnen verschiedene Aktivitäten absolvieren. Im Mittelpunkt steht der Bau von Aquaponik-Wassertanks mit Plastikflaschen. Diese Tanks sollen den Menschen in Kokrobite dabei helfen, einfacher Gemüse anzubauen und eigene Fischbestände zu züchten, um unabhängiger von den überfischten Küstengebieten Ghanas zu werden. „Die Jungs werden auch zur Schule gehen und den Kindern der örtlichen Schule in Mathe und Englisch Unterricht geben“, erklärt Tim Kirk. Auch der Sport soll in dieser Woche nicht zu kurz kommen. Ein Turnier mit regionalen Mannschaften sowie ein Spiel im Nationalstadion in Accra sind geplant.

Jede VfB-Jugendmannschaft absolviert im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchsspieler jede Saison mindestens eine soziale Aktivität. Für die U12 ist es das Ghana-Projekt. Vier wichtige Werte stehen für Tim Kirk im Mittelpunkt der Reise. „Wir wollen die Jungs vor Herausforderungen abseits des Platzes stellen. Respekt, Widerstandsfähigkeit, Verantwortung und Demut sind die Aspekte, die die Jungs bei diesem Projekt lernen sollen.“ Zur Vorbereitung auf die Reise absolviert die U12 verschiedene Workshops, etwa zu den Themen moderne Sklaverei, Armut oder Hygiene und Gesundheit in Afrika.

Geschäftsideen und Tombola

Bereits die Finanzierung der Reise ist ein wesentlicher Teil des Projekts. Jeder der 18 Spieler bekam die Aufgabe, eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln und umzusetzen, um jeweils 350 Euro zu verdienen und so zum Erreichen der Zielsumme von 10.000 Euro beizutragen. Vom Kuchenverkauf über Autoputzen bis hin zum Laubfegen in der Nachbarschaft war der Kreativität keine Grenze gesetzt. Ein Spieler baute mithilfe seines Vaters ein Holzregal mit eingravierten Gesichtern der VfB-Profis. Zusätzlich organisierte die Mannschaft am 22. Dezember ein Hallenturnier in Hemmingen, bei dem nicht nur sie selbst, sondern auch die früheren Vereine der Spieler teilnahmen. Die Erlöse des Turniers, der dort stattgefundenen Tombola und zusätzliche Spenden brachten etwa 9.000 Euro ein.

Auch die VfB-Lizenzspielermannschaft beteiligt sich am Ghana-Projekt. Nachdem zwei U12-Spieler das Projekt dem Mannschaftsrat vorgestellt hatten, sammelte dieser insgesamt 3.000 Euro an Spenden von den VfB-Profis. Zudem stellten Chris Führich, Waldemar Anton, Serhou Guirassy und Pascal Stenzel ihre Matchworn-Trikots aus dem Bundesliga-Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen für eine Versteigerung zur Verfügung.