Zwei Spiele, sechs Punkte, null Gegentore: diese Zahlenkombination trifft im Jahr 2017 sowohl auf den VfB, als auch auf dessen nächsten Gegner SV Sandhausen zu. Da die Kurpfälzer in den bisherigen Rückrunden-Partien im Vergleich mit der Elf von Hannes Wolf zwei Treffer mehr erzielt haben (fünf Tore), führen sie aktuell die Rückrunden-Tabelle an. Am Sonntag von 13:30 Uhr an duellieren sich in der Mercedes-Benz Arena die beiden Teams, die am besten aus der Winterpause gestartet sind. Ein Spitzenspiel also. Dabei streben die Sandhäuser in erster Linie dem Ziel Klassenverbleib entgegen, dem sie mit 30 Punkten nach 19 Spieltagen schon sehr nahe gekommen sind. Mehr noch. In ihrer fünften Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte schicken sie sich an, so viele Punkte wie noch nie während einer Spielzeit in der zweithöchsten deutschen Spielklasse zu holen. Die bisherige Bestmarke steht bei 44 Zählern aus der Saison 2013/2014. Der VfB ist also gewarnt, wenn er am Sonntag den Tabellensechsten in der heimischen Mercedes-Benz Arena empfängt.
Stabile Offensive, schnelles Umschaltspiel
Der bisherige Erfolgsweg des SV Sandhausen war in dieser Form nicht zwingend abzusehen. Aus dem gefestigten Gefüge der vergangenen Jahre löste sich der Cheftrainer Alois Schwartz, der zum Ligakonkurrenten 1. FC Nürnberg wechselte. Zudem verließ Stürmer Aziz Bouhaddouz den Club zum FC St. Pauli. Kenan Kocak übernahm das Zepter als Coach. Der 36-Jährige hatte in der Vor-Saison mit dem SV Waldhof Mannheim den ersten Platz in der Regionalliga Südwest belegt, war dann aber mit seinem Team in der Aufstiegsrunde gescheitert. Der SV Sandhausen gab ihm die Chance, sich zwei Klassen höher als Trainer zu beweisen – diese scheint der im türkischen Kayseri geborene Fußballlehrer zu nutzen. Seit fünf Spieltagen ist seine Elf ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden) und hat seit 368 Minuten kein Gegentor kassiert – dieser Wert stellt bereits eine neue Bestmarke des SVS dar. Zudem erreichte der Verein aus dem Hardtwald das Achtelfinale des DFB-Pokals, in dem er unter der Woche gegen FC Schalke 04 ausschied (1:4).
Nach einem durchwachsenen Saisonstart – drei von den fünf bisherigen Niederlagen kassierten die Sandhäuser an den ersten fünf Spieltagen – arbeiteten sich die Kurpfälzer konstant nach vorne, gingen mit einer ausgeglichenen Bilanz als Zehnter in die Winterpause und sind mittlerweile auf Rang sechs angekommen. Die Basis der Erfolge bildet eine gute Defensive. Der SVS hat bisher 17 Gegentore hinnehmen müssen, nur der 1. FC Kaiserslautern hat weniger. Auf der Abwehrarbeit baut Sandhausen nach erfolgreicher Balleroberung auf ein schnelles Umschaltspiel, um zum Torerfolg zu kommen. Der erfolgreichste Torjäger ist bisher Andrew Wooten, der in 18 Partien neun Mal traf. Am Sonntag wird der SV Sandhausen nun versuchen, auch beim VfB etwas Zählbares zu ergattern und so dem vereinseigenen Punkterekord einen Schritt näher zu kommen. Es wird also ein spannendes Duell, welches der beiden bisher ausschließlich siegreichen Rückrunden-Teams am Sonntag Grund zu jubeln hat.