Mit José Basualdo (1989-1991), Emanuel Centurion (2003-2006) und Mauro Camoranesi (2010-2011), der sowohl die italienische als auch die argentinische Staatsbürgerschaft besitzt, standen in der Vergangenheit drei Argentinier beim VfB unter Vertrag. Im Sommer 2018 sind es nun mit Emiliano Insua, Santiago Ascacibar und Nicolás Gonzalez drei Argentinier gleichzeitig. „Wir sind sehr, sehr froh, drei solch charakterlich starke und hoch professionelle Spieler in unserem Kader zu haben“, sagt der VfB Sportvorstand Michael Reschke. www.vfb.de wirft einen Blick auf die drei argentinischen VfB Profis:
Emiliano Insua – der Erfahrene
Mit 29 Jahren ist Emiliano Insua nicht nur der älteste der drei VfB Argentinier, sondern auch der Erfahrenste. Seine fußballerische Ausbildung genoss der linke Außenverteidiger bei den Boca Juniors, ehe er im Jahr 2007 als 18-Jähriger den Sprung nach England zum FC Liverpool wagte. Der VfB ist mittlerweile seine sechste Station in Europa.
Seit Sommer 2015 läuft er im Trikot mit dem roten Brustring auf. Seitdem hat der Defensivspieler mit der Rückennummer 2 kaum eine Partie verpasst. Lediglich eine Oberschenkel-Verletzung nach einem Foul setzte ihn im vergangenen Sommer außer Gefecht. So kommt Emiliano Insua in zwei Bundesliga-Spielzeiten auf 58 Einsätze, im Aufstiegsjahr absolvierte er jede der 34 Zweitliga-Partien und erzielte ein Tor. Hinzu kommen acht Begegnungen im DFB-Pokal. Er besitzt beim VfB einen Vertrag bis 2020, der optional bis 2021 verlängert werden kann.
Mit seiner Erfahrung steht er seinen beiden jüngeren Landsmännern auf und neben dem Platz mit Rat und Tat zur Seite. So lädt er Santiago Ascacibar und Nicolás Gonzalez von Zeit zu Zeit zu sich nach Hause zum Essen ein. „Ich kann mich gut in ihre Lage hineinversetzen, da ich selbst in jungen Jahren nach Europa gewechselt bin. Ich helfe dort, wo ich kann. Sie kommen in ein fremdes Land, mit einer fremden Kultur, einer fremden Sprache. Ich versuche, bei der Integration zu helfen. Letztendlich müssen sie aber ihren eigenen Weg gehen“, sagt Emiliano Insua.
Das sagt VfB Sportvorstand Michael Reschke: „Wir haben Emilianos Vertrag bereits im Winter auch deshalb verlängert, weil er mit seiner professionellen Einstellung auf dem und außerhalb des Platzes wichtig für unser Team.“
Santiago Ascacibar – der Aufstrebende
Kurz vor dem Saisonstart 2017/2018 wechselte Santiago Ascacibar von Estudiantes de La Plata zum VfB. Der 21-Jährige benötigte nur eine kurze Anlaufzeit, um ein fester Bestandteil des Teams im Mittelfeld zu werden. Mit großem Einsatzwillen trug er seinen Teil zur defensiven Stabilität der Mannschaft bei und hielt seinen Vorderleuten den Rücken frei. In der vergangenen Spielzeit absolvierte er 29 Bundesliga-Spiele für den VfB.
Seinen Vertrag, der ursprünglich bis 2022 datiert war, verlängerte der Spieler mit der Rückennummer 6 nun vorzeitig um ein Jahr. „Ich möchte mich weiterhin sportlich entwickeln. Ich bin sehr froh, dass mir der VfB diese Möglichkeit gibt und freue mich darauf, den gemeinsamen Weg fortzusetzen“, sagt Santiago Ascacibar.
Das sagt VfB Sportvorstand Michael Reschke: „Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung tragen wir den sehr guten sportlichen Leistungen Santiagos in der vergangenen Saison Rechnung. Es gab in der Sommerpause auch einige Anfragen von renommierten Champions League-Klubs. Wir haben aber nicht verhandelt. Es liegt derzeit nicht in unserem Interesse, hohe Ablösesummen zu erzielen. Wir wollen eine gute Mannschaft aufbauen.“
Nicolás Gonzalez – der Neuling
Vor gerade einmal vier Wochen ist Nicolás Gonzalez‘ Wechsel von Asociación Atlética Argentios Juniors zum VfB fixiert worden. In dieser kurzen Zeit hat der Stürmer bereits angedeutet, über welches Potenzial er verfügt. Genau wie seine beiden argentinischen Mannschaftskollegen hat er sich in den bisherigen Testspieleinsätzen sehr einsatzfreudig präsentiert. Da hält ihn auch eine Platzwunde am Kopf nicht auf, wie in der Partie gegen SD Eibar. Gegen Ende des ersten Durchgangs stieß er beim Kopfballduell mit seinem Gegenspieler zusammen. Nachdem er in der Pause mit wenigen Stichen genäht wurde, stand er zu Beginn der zweiten Spielhälfte bereits wieder auf dem Rasen, warf sich mutig in die Zweikämpfe und war maßgeblich am 2:1-Siegtreffer beteiligt, da er im gegnerischen Strafraum nur per Foul zu stoppen war. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Daniel Didavi. Selbst erfolgreich war der Argentinier auch schon drei Mal in den Testspielen. Gleich in seiner ersten Partie erzielte er gegen den FV Illertissen zwei Tore, gegen den SV Sandhausen traf er derweil per Fallrückzieher sehenswert. Seine Qualitäten will er künftig auch in der Bundesliga beweisen. „Jeder Argentinier träumt davon, in Europa zu spielen. Ich brenne auf den Saisonstart. Ich bin ein Teamplayer und stelle mich in den Dienst der Mannschaft“, sagt Nicolás Gonzalez und fügt hinzu: „
Bei der Eingewöhnung helfen sowohl Emiliano und Santiago. Mit Letzterem wohnte er die ersten zwei Wochen in einer Wohnung. „Er war ein guter Mitbewohner. Wir sind zusammen essen gegangen und haben Mate-Tee getrunken. Die Zeit wird mir in guter Erinnerung bleiben“, sagt Santiago Ascacibar. „Bei meiner Entscheidung für meinen Wechsel zum VfB hat es eine Rolle gespielt, dass schon zwei Argentinier hier sind, darüber hinaus haben wir mit Pablo Maffeo, Gonzalo Castro und Mario Gomez weitere Spieler, die spanisch sprechen. Genauso wie Cheftrainer Tayfun Korkut“, sagt Nicolás Gonzalez. Zudem sind seine Eltern mit nach Stuttgart gekommen. „Meine Eltern haben sich gefreut, dass der Wechsel geklappt hat. Mir ist es wichtig, dass sie aktuell auch hier vor Ort sind“, sagt der VfB Neuzugang. Auf dem Platz hat er mit Mario Gomez darüber hinaus einen erfahrenen Teamkollegen an seiner Seite. „Ich profitiere enorm von seiner Erfahrung. Neben Mario Gomez zu stürmen ist ein Privileg. Er hilft mir viel und ich freue mich über jede Sekunde, die ich mit ihm auf dem Platz stehe.“
Das sagt VfB Sportvorstand Michael Reschke: „Wir sind sehr froh, dass wir Nicolas verpflichten konnten. Er wird uns noch sehr viel Freude bereiten.“