...über die Rückkehr von Daniel Didavi
Michael Reschke, Daniel Didavi kehrt zum VfB zurück und trägt künftig wieder das Trikot mit dem roten Brustring.
Michael Reschke: „Wir sind sehr froh, dass die Rückkehr von Daniel zu seinem VfB unter Dach und Fach ist und heißen ihn in der Heimat herzlichst willkommen. Alle VfB Verantwortlichen, ganz besonders Tayfun Korkut und ich sind total überzeugt, dass Daniel ein ganz wesentlicher Baustein für unsere sportliche Stabilisierung sein wird.“
Was zeichnet Dida aus Ihrer Sicht konkret aus?
Michael Reschke: „Zunächst seine außergewöhnliche fußballerische Qualität und seine Torgefährlichkeit, als Torschütze und Vorbereiter im zentralen Mittelfeld. Wichtig für uns war zudem der absolute Wille und die starke innere Überzeugung, mit der Daniel zu uns zurückwollte. Für ihn ist dies eine extrem emotionale Entscheidung, unterstrichen durch die Tatsache, dass er wirtschaftlich deutlich seinen Teil zu dieser Rückkehr beigetragen hat.“
Dennoch wird es im Umfeld auch kritische Stimmen geben, weil Daniel den VfB nach der Abstiegssaison in Richtung Wolfsburg verlassen hat.
Michael Reschke: „Das weiß Daniel und das wissen wir. Die Ausgangssituation war damals sehr speziell und das Angebot aus Wolfsburg sportlich und wirtschaftlich sehr lukrativ. Grundsätzlich zu kritischen Stimmen, die wir natürlich auch registrieren und respektieren: Unsere Entscheidungen beruhen nicht auf TED-Umfragen, sondern auf sportlichen Einschätzungen. Ich kann zudem nach den jüngsten Gesprächen bestens beurteilen, mit wie viel Herzblut Daniel zum VfB zurückkehrt. Er ist ohne Frage immer ein Dunkelroter geblieben.“
...über die Verpflichtung von Gonzalo Castro
Der VfB hat den fünfmaligen deutschen Nationalspieler Gonzalo Castro von Borussia Dortmund verpflichtet. Was versprechen Sie sich von diesem Transfer?
Michael Reschke: „Die Verpflichtung von Gonzalo Castro ist ein wichtiger Mosaikstein in unserer Kaderplanung. Gonzalo ist ein sehr guter Bundesliga-Spieler, der im Mittelfeld vielseitig einsetzbar ist. Zudem verfügt er über viel Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene.“
Sie kennen Gonzalo Castro aus Ihrer Leverkusener Zeit schon sehr lange. Spielte das bei dem Transfer eine Rolle?
Michael Reschke: „Ich habe mit Gonzalo und seinen Eltern die erste Vereinbarung gemacht, als er zwölf Jahre alt war. Damals ging es darum, dass er eine Woche Trainingsverbot bekommt, wenn seine schulischen Leistungen nachlassen. Es gibt keinen Spieler, mit dem ich mehr Vertragsgespräche geführt habe als mit Gonzo. Dadurch haben wir natürlich eine gewisse Nähe.“
Diese Nähe war aber nicht entscheidend für den Wechsel zum VfB?
Michael Reschke: „Natürlich nicht. Tayfun Korkut, der gesamte Trainerstab und ich sind absolut sicher, dass Gonzalo Castro unsere Mannschaft besser macht. Darum haben wir Ihn verpflichtet.“
...über den Wechsel von Daniel Ginczek
Daniel Ginczek wechselt mit sofortiger Wirkung vom VfB zum VfL Wolfsburg. Für viele Beobachter kommt diese Entwicklung überraschend.
Michael Reschke: „Der Entscheidung, Daniel Ginczek nach Wolfsburg zu transferieren, ging ein schwieriger Prozess voraus. Daniel hat beim Trainerteam, in der gesamten Mannschaft, bei unseren Fans und der gesamten sportlichen Leitung einen hohen Stellenwert. Nach einigen schwierigen Phasen in seiner Karriere hat er in der vergangenen Saison – insbesondere in der Rückrunde – stark gespielt.“
Und dennoch trägt er in der kommenden Saison das Trikot der Wolfsburger?
Michael Reschke: „Im Profifußball gibt es immer wieder Entscheidungsprozesse, in denen sportliche Aspekte und komplexe wirtschaftliche Situationen für Verein und Spieler abgewogen werden müssen. Daniel Ginczek hat ein lukratives Angebot vom VfL Wolfsburg erhalten und wir haben Verständnis dafür, dass er dies annehmen möchte. Zumal die wirtschaftliche Dimension dieses Angebots weit von den Möglichkeiten des VfB entfernt ist.“
Der Vertrag von Daniel Ginczek beim VfB lief bis zum 30. Juni 2020, dementsprechend mussten Sie sich mit dem VfL Wolfsburg aber auch auf eine Ablösesumme verständigen.
Michael Reschke: „Natürlich. Wir hatten für den Fall, dass Wolfsburg sich bei uns meldet, von Anfang an klare Vorstellungen. Das Transferkonstrukt hat uns auch aus wirtschaftlicher Sicht überzeugt, deshalb haben wir dem Wechsel zugestimmt. Bei aller Wertschätzung für Daniel Ginczek: Wir sind davon überzeugt, seinen Abgang sportlich zu kompensieren.“
...über weitere Transferaktivitäten
Mit den Verpflichtungen von Gonzalo Castro und Daniel Didavi und dem Wechsel von Daniel Ginczek nimmt der Kader für die kommende Spielzeit immer konkretere Formen an. Sind bis zum Ende der Wechselfrist weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt angedacht?
Michael Reschke: „Die Transferphase ist immer sehr dynamisch und dementsprechend kann und will ich in beide Richtungen nichts ausschließen. Fakt ist aber: mit unserem aktuellen Kader fühlen wir uns sehr gut aufgestellt und freuen uns auf den Start der Saisonvorbereitung.“