Markus Weinzierl über…
seine ersten Eindrücke beim VfB: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es passt. Ich habe hier Leute kennengelernt, die sehr unaufgeregt und sehr sympathisch sind. Wir als Trainerteam und die Mannschaft müssen nun vorangehen und werden dann hoffentlich den Spaß auf die Ränge übertragen.“
den Kader: „Ich kenne den Kader und bin der Meinung, dass er nicht dem 18. Tabellenplatz entspricht. Aktuell haben wir ein paar Verletzte, aber die Mannschaft ist gut und hat Qualität. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir diese Qualität auf den Platz bringen und das Potenzial des Kaders abrufen. Es gilt, kompakt zu arbeiten und offensiv wie defensiv mutig zu agieren. Wir haben eine Idee, wie wir uns offensiv entwickeln, das werden wir forcieren. Und dann gilt es, die Chancen zu nutzen.“
seine Herangehensweise in den ersten Tagen beim VfB: „Für uns gilt es jetzt, die Spieler kennenzulernen, das Potenzial herauszuholen und das Ganze mit guten Ergebnissen auszustatten. Wegen der Länderspielpause sind momentan nicht alle da, aber andere Vereine trifft es härter. Aktuell sind zehn Spieler hier und fit. Mit diesen Spielern werden wir jetzt sprechen und arbeiten. Ich werde die Länderspielpause nutzen, um in den nächsten Tagen alles kennenzulernen, mich zurechtzufinden und vieles vorzubereiten. Ich werde mit den Spielern besprechen, wie sie die Situation einschätzen, und dann einen Plan festlegen. Ich sehe eine Mannschaftsstruktur, in der es gestandene Spieler und Talente mit einem hohen Entwicklungspotenzial gibt.“
seine Zusage und seinen Weg beim VfB: „Mich hat es sehr gefreut, dass jetzt der Kontakt zustande kam. Ich habe nur gute Erinnerungen an die Stadt und die Menschen hier und habe mich in Stuttgart zu meiner Spielerzeit sehr wohlgefühlt. Ich war von Anfang an begeistert von dieser Idee, von den Fans und von der Atmosphäre im Stadion, daher ist die Vorfreude bei mir groß. Mein Trainerteam und ich werden 110 Prozent für den VfB geben und alles daransetzen, dass wir erfolgreich sind. In erster Linie stehen die Ergebnisse im Vordergrund. Das zweite Ziel ist es, die Spiele offensiv und mutig anzugehen und in allen Bereichen mutig zu sein, um aus dieser Tabellensituation herauszukommen.“
die aktuelle Tabellensituation: „Fakt ist, dass der VfB Tabellenletzter ist und dass das äußerst unbefriedigend ist. Genau das ist auch die Schwierigkeit in dieser Situation, da gilt es anzusetzen, mit den Spielern zu reden und ihnen Selbstvertrauen zu geben. Natürlich müssen wir uns aber auch über Erfolgserlebnisse Selbstvertrauen holen.“
die Tatsache, dass sein Debüt gegen Tabellenführer Borussia Dortmund sein wird: „Du kannst auch als Tabellenletzter den Ersten schlagen. Natürlich hat Borussia Dortmund unheimlich viel Qualität, aber ich sehe eher die Chance in dem Ganzen als alles andere. Wir haben die Chance, mit drei Punkten unten rauszukommen – und so werden wir es auch anpacken. Wir wollen diese Aufgabe mit Mut und Leidenschaft angehen.“
seine Erfahrungen in der Mercedes-Benz Arena und die Atmosphäre bei VfB Spielen: „Die Fans sind sensationell in diesem Stadion. Hier hatte ich als Trainer immer Gänsehaut, obwohl ich auf der anderen Seite stand. In diesem Stadion sind 60.000 Fans, die alles geben, wenn sie spüren, dass sich die Mannschaft füreinander zerreißt und für den VfB, die Region und alle, die hinter diesem Verein stehen, alles gibt. Jetzt ist es unsere Aufgabe, das aus der Mannschaft herauszukitzeln.“
die vergangenen 16 Monate seit seiner letzten Trainerstation in der Bundesliga: „Ich habe diese Zeit in allen Bereichen genutzt. Sie war im privaten wie im sportlichen Bereich so wertvoll, dass ich im Nachhinein sage, dass sie das wichtigste Jahr in meinem Trainer- und Sportlerleben war. Ich hatte nach acht intensiven Jahren als Profitrainer mal die Zeit, mich zu hinterfragen, zu reflektieren sowie nach links und rechts zu schauen, was andere Trainer machen. Ich habe mir viel Zeit genommen für Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Trainern sowie mit anderen Experten. Ich habe zum Beispiel auch eine Woche lang bei Pep Guardiola hospitiert, der sich trotz einer Englischen Woche viel Zeit für mich genommen hat. Ich habe in den vergangenen Monaten versucht, von allen Seiten Input zu bekommen, um dann für mich herauszufiltern, was ich bei meiner nächsten Aufgabe anwenden möchte. Nach einer gewissen Zeit kam die Phase, in der es dich reizt, wieder in der Bundesliga als Trainer tätig zu sein und du unbedingt wieder in den Job reinwillst. Und das ist eine gute Ausgangsposition. Denn wenn du eine Aufgabe wie diese hier beim VfB übernimmst, musst du darauf brennen und brauchst 110 Prozent, um vorneweg zu marschieren.“