Wenngleich den VfB „das Verletzungspech in letzter Zeit ziemlich hart getroffen hat“, wollte Markus Weinzierl am Donnerstag die lange Verletztenliste nicht zum Anlass nehmen, um Ausreden zu suchen. „Ich will und werde nicht rumjammern, sondern mich voll auf das konzentrieren, was ich beeinflussen kann.“ Beim Heimspiel gegen Hertha BSC werden am Samstag (15:30 Uhr, zu den Tickets) im Kader 18 und auf dem Platz elf Spieler stehen, die fit und hochmotiviert sind, versicherte der 43-Jährige trotz der Ausfälle von gleich sieben seiner Spieler. Die Mannschaft mit dem Brustring weiß um den Ernst der Lage, hat zugleich aber auch die Chance, „in den nächsten drei Spielen bis zur Winterpause viel zu korrigieren“.
Vor dem Hintergrund der personell und tabellarisch angespannten Lage appellierte der VfB Cheftrainer an die Geschlossenheit seines Teams und den Rückhalt der Fans beim vorletzten Auftritt des Jahres in der Mercedes-Benz Arena, die mit fast 50.000 Zuschauern gewohnt gut besetzt sein wird. „Jetzt gilt es, zusammenzustehen, 90 Minuten alles rauszuhauen, was wir haben, und zu punkten – am besten dreifach.“
VfB vor wichtiger Woche
Mit Blick auf den Jahresendspurt in der Bundesliga, die in ihre zweite Englische Woche und die heiße Phase der Hinrunde geht, richtete Markus Weinzierl auch an die Anhänger des VfB einen besonderen Appell: „In einer Woche sind neun Punkte zu vergeben. Jedes Tor, jeder Punkt bis Weihnachten wird unheimlich wichtig. Da brauchen wir definitiv die Unterstützung unserer Fans.“
Um den Funken überspringen zu lassen und die Fans mitzureißen, wie es der Cheftrainer am Samstag von seiner Mannschaft fordert, will der VfB auch an die jüngsten Heimspiele gegen die „Alte Dame“ aus Berlin anknüpfen. Seit Februar 2014 blieben Kapitän Christian Gentner und Co. in der Mercedes-Benz Arena gegen die Hertha zuletzt dreimal ungeschlagen und ohne Gegentor.
Sieben Spieler fallen aus, bei drei besteht Hoffnung
Doch am Samstag erwartet Markus Weinzierl einen Gegner, der „unter Pal Dardai über Jahre gewachsen und sehr eingespielt ist“. Mit ihrem Heimsieg gegen Frankfurt hat die Hertha „ein kleines Zwischentief“ von zuvor sechs sieglosen Bundesliga-Spielen überwunden und werde mit Rückenwind nach Stuttgart reisen. Dagegenhalten wollen Markus Weinzierl und sein Team in der Defensive mit „mehr Kontrolle, Stabilität und Ordnung – auch nach Rückschlägen“. Sich mehr Chancen zu erarbeiten und diese kaltschnäuziger zu nutzen, ist die Vorgabe für die Offensive.
Während Pablo Maffeo, Dennis Aogo, Holger Badstuber, Benjamin Pavard sowie die schon länger Verletzten Alexander Meyer und Berkay Özcan ausfallen und Erik Thommy zudem gesperrt ist, hat Markus Weinzierl bei Daniel Didavi, Andreas Beck und Borna Sosa hingegen Hoffnung, dass sie am Samstag zumindest im Aufgebot des VfB stehen könnten. Darüber hinaus sind die erst 17 Jahre alten U19-Spieler Antonis Aidonis und Leon Dajaku, die unter Markus Weinzierl bereits in der Bundesliga debütierten, nicht zuletzt aufgrund guter Trainingsleistungen erneut ernstzunehmende Optionen, wie der Cheftrainer am Donnerstag erklärte.