Manchmal sind Situationen für den Ausgang eines Spiels mitentscheidend, die später in keiner entscheidenden Spielstatistik auftauchen und im ersten Moment gar nicht den Anschein machen, dass sie für das spätere Siegerteam eine positive Wirkung haben. So geschehen in der dritten Minute des VfB Heimspiels gegen Borussia Mönchengladbach am Samstagabend: Nach einem Fehlpass des VfB im Mittelfeld rennen der ballführende Gladbacher Alassane Plea und seine Teamkollegen Nico Elvedi und Thorgan Hazard allein auf Ron-Robert Zieler zu. So manchem VfB Anhänger dürfte in diesem Moment der Atem gestockt haben. Während der Franzose in Diensten der Gäste aber die falsche Entscheidung trifft und selbst abschließt, statt auf einen seiner Mitspieler zu passen, behält der VfB Schlussmann die Nerven und pariert den Ball stark. „Ron hat mit dieser Parade ein Signal gesendet“, sagte der VfB Interimstrainer Nico Willig.
Und genau darum ging es für die Mannschaft mit dem roten Brustring im Abendspiel des 31. Spieltags: Signale senden. Einerseits habe das Team innerhalb ihres Verbundes ein Signal gesendet, dass man als Mannschaft kämpfe, andererseits habe sie ein Signal an die Fans gesendet und sich die zu Beginn der Partie ausbleibende Unterstützung zurückgeholt, sagte Nico Willig. Durch diese vielen kleinen Signale ist am Ende ein großes Signal geworden, das den Jungs aus Cannstatt den Heimsieg den Europapokal-Anwärter vom Niederrhein bescherte.
Ein Sieg, den sich die Wasenelf mit hohem Einsatz und Zweikampfstärke erarbeitete. 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe wies die Statistik der Deutschen Fußball-Liga nach der Begegnung auf. „Nach einer intensiven Woche war uns bewusst, dass wir in der Pflicht sind“, sagte Ron-Robert Zieler und ergänzte: „Der neue Trainerstab hat uns seine Ideen vorgestellt und uns schnell davon überzeugt. Wir haben uns mit einer guten Leistung einen brutal wichtigen Sieg gesichert und uns das Quäntchen Glück erarbeitet. Wir dürfen aber jetzt nicht nachlassen.“
Um nicht nachzulassen, setzen die VfB Spieler an diesem Sonntag ihre Arbeit fort. Die Startformation trainierte regenerativ, während die Einwechsel- und Ersatzspieler des Vorabends eine Einheit auf dem Platz absolvierten. Für zwei Akteure des Lizenzspielerkaders stand indes an diesem Sonntag noch ein Spieleinsatz auf dem Programm. Timo Baumgartl und Erik Thommy laufen an diesem Sonntag im Heimspiel der U21 gegen den SC Hessen Dreieich auf. „Wir brauchen beide Spieler und es ist sehr wichtig, dass sie im Rhythmus bleiben. Deshalb sammeln sie Spielpraxis bei der U21“, sagte der VfB Sportvorstand Thomas Hitzlsperger.