Der Blick auf die Bilanz des Baden-Württemberg-Duells zwischen dem VfB und dem SC Freiburg spricht vor ihrer 36. Bundesliga-Begegnung am Sonntag (18:00 Uhr, zu den Tickets) für die Mannschaft von Markus Weinzierl. Gegen die Breisgauer blieb die Mannschaft mit dem Brustring in den letzten acht Ligaspielen (sechs Siege, zwei Unentschieden) ungeschlagen. In der Mercedes-Benz Arena, in der am Sonntag mehr als 50.000 Zuschauer erwartet werden, musste der VfB in bislang 19 Pflichtspielen gegen Freiburg nur zwei Remis und zwei Niederlagen hinnehmen. Gegen keinen anderen Bundesligisten hat der Club aus Cannstatt vor seinem eigenen Publikum eine so hohe Siegquote (79%).
Heimspiel hat sportlich und emotional enormen Stellenwert
Doch von dieser Bilanz auf eine etwaige Favoritenrolle zu schließen, hielt Markus Weinzierl drei Tage vor dem Heimspiel für unwichtig: „Das Spiel wird nicht auf dem Papier entschieden, sondern auf dem Platz“, stellte der VfB Cheftrainer am Donnerstag klar. Zwar warnte der 44-Jährige vor dem Lokalrivalen aus dem Breisgau: „Freiburg ist eine stabile, über die Jahre unter Christian Streich gewachsene Mannschaft, die mit viel Herz und Leidenschaft hier auftreten und um jeden Ball kämpfen wird.“ Von der eigenen Marschrichtung seiner Mannschaft rückte Markus Weinzierl aber nicht ab: „Für uns geht es um brutal wichtige drei Punkte. Am Sonntag haben wir die große Chance, diese Punkte vor heimischem Publikum zu holen und damit den Abstand auf einen direkten Konkurrenten spürbar zu verringern“, weiß der Cheftrainer um den sportlich wie auch emotional enormen Stellenwert des Spiels.
Dafür nahm der Trainer am Donnertag seine Mannschaft und jeden einzelnen Spieler in die Pflicht und stellte den Leistungsgedanken einmal mehr in den Vordergrund: „Wir brauchen die Konkurrenzsituation im Kader, nur dadurch können wir alle besser werden und auch in dieser Druckphase Fortschritte machen.“ Dass das Gefüge innerhalb der Gruppe stimmt, sie sich gegenseitig aufbaut und hilft, sei unheimlich wichtig und bestätige ihm sein Gefühl. Gegen die Breisgauer gilt es, „die Fehler, die in der 2. Halbzeit in München zu einfachen Gegentoren geführt haben, abzustellen. Nach vorne brauchen wir noch mehr Wucht, Geradlinigkeit und Abschlüsse“, forderte Markus Weinzierl.
Drei Verteidiger könnten in den Kader zurückkehren
Zu einer möglichen Rückkehr von Mario Gomez in die Startelf, der gegen keinen anderen Bundesligisten öfter getroffen hat als gegen Freiburg und sonntags mehr Bundesliga-Tore erzielte als jeder andere Spieler, ließ sich der VfB Cheftrainer am Donnerstag nicht in die Karten schauen. Während Dennis Aogo, dessen Karriere beim SC Freiburg begann (2002-2008), wegen Wadenproblemen am Sonntag ausfallen wird, könnten gleich drei VfB Verteidiger in den Kader zurückkehren. Benjamin Pavard befindet sich acht Wochen nach seinem Muskelbündelriss im Oberschenkel bereits die ganze Woche wieder im Mannschaftstraining. Zudem kehrte Holger Badstuber nach überstandenem grippalen Infekt am Mittwoch wieder ins Training zurück. Auch Timo Baumgartl gehe es von Tag zu Tag besser, nachdem das 22-jährige VfB Eigengewächs vergangene Woche über Schwindelgefühle geklagt hatte. Wie schon in München wird Daniel Didavi eine weitere Option für die Offensive sein: „Daniel ist voll im Training und auf dem Weg zur hundertprozentigen Fitness.“