VfB Sportvorstand Thomas Hitzlsperger über…
… die Stimmungslage beim VfB:
"Es fühlt sich immer noch sehr hart an und ist brutal enttäuschend. Aber wir können uns nicht erlauben, der verpassten Chance lange hinterher zu trauern. Wir müssen und können nur den Blick nach vorne richten und an die Planungen gehen. Insofern hat es auch etwas Gutes, dass nicht viel Zeit bleibt bis zur Vorbereitung auf die neue Saison, die wir schon in ein paar Wochen wieder aufnehmen werden."
… die Planungen für die neue Saison:
"Die wichtigste Frage ist im Moment: Welche Spieler brauchen wir, um den Wiederaufstieg zu schaffen? Denn die Richtung ist klar, das Ziel muss der direkte Wiederaufstieg sein. Die 2. Bundesliga wird mit einigen großen Klubs noch enger, aber wir wollen der beste große Klub in dieser Liga sein. Die Kaderplanung hat jetzt natürlich höchste Priorität. Bei der Frage, welche Spieler wir halten können und wollen und welche wir dazu holen, macht die Ligazugehörigkeit natürlich ein Unterschied. Aber wir haben für diesen Fall vorgesorgt und sind absolut handlungsfähig. Im sportlichen Bereich haben wir alle wichtigen Positionen bereits besetzt, insofern stehen wir anders da als beim letzten Abstieg. Es wird aber auch darauf ankommen, wie wir in die Saison reinkommen, entscheidend ist immer das Auftreten und die Leistung auf dem Platz. Wenn wir da überzeugen, können und wollen wir wieder das Vertrauen vieler Fans gewinnen. Gute Transfers und gute Leistungen werden dabei helfen, dass viele Anhänger auch in der nächsten Saison wiederkommen."
… Personalentscheidungen:
"Mit den Spielern aus dem aktuellen Kader werde ich im Laufe der nächsten Woche viele Einzelgespräche führen. Wir werden genau überlegen, welche Spieler uns in der neuen Saison weiterhelfen werden und welche nicht. Mit Philipp Klement aus Paderborn haben wir einen Mittelfeldspieler gefunden, der vorbehaltlich der sportärztlichen Untersuchung zu uns kommen wird, darüber sind wir sehr froh. Wir brauchen solche Spieler, die uns in der 2. Liga besser machen und auch ganz klar das Potenzial für die Bundesliga haben. Noch wichtiger war uns aber wie auch bei Mateo Klimowicz und Atakan Karazor die Bereitschaft, mit der sich Philipp schon früh und unabhängig von der Ligazugehörigkeit für den VfB entschieden hat. Daneben haben sich ja bereits Spieler wie Daniel Didavi und Mario Gomez zum VfB bekannt. Klar ist, dass Alexander Esswein keine spezielle Klausel für die 2. Bundesliga hat. Ob er also bei uns bleibt oder nicht, ist daher noch offen. Fest steht, dass Anto Grgic und Hans Nunoo Sarpei, die zuletzt ausgeliehen waren, uns verlassen werden."
… die Einbindung und Entwicklung junger Spieler:
"Die Planungen sind in vollem Gange. Jetzt geht es vor allem um die Vorbereitung, das Trainingslager, aber auch um Grundsätzliches, etwa welche Spielidee und Philosophie wir als Verein vorgeben und vorleben wollen. Mit Tim Walter haben wir einen Trainer für die neue Saison verpflichtet, der für die Entwicklung junger Talente brennt und für eine offensive Spielidee steht. Daher ist das eine hervorragende Lösung, über die ich mich sehr freue. Unser Ziel ist ganz klar, in der 2. Liga oben mitzuspielen und wieder spielbestimmender zu agieren statt zu reagieren. Das kann auch für die Entwicklung junger Spieler förderlicher sein. Da wollen wir auch, dass der eine oder andere Spieler aus unserer U19 den Sprung zu den Profis schafft."
… die Arbeit von Interimstrainer Nico Willig:
"Wir sind Nico sehr dankbar, dass er in dieser schwierigen Zeit Verantwortung übernommen hat. Er hat alles gegeben, vollen Einsatz vorgelebt und die Mannschaft in dieser kurzen Zeit und kritischen Phase besser gemacht. Von den sechs Spielen unter ihm haben wir nur eines verloren. Darüber hinaus darf man auch nicht vergessen, dass er nach wie vor großen Anteil daran hat, dass unsere U19 am Sonntag die Chance hat, zum ersten Mal überhaupt das Double aus DFB-Pokal und Deutscher Meisterschaft zu gewinnen."