Bis Donnerstag musste Pellegrino Matarazzo auf sechs Nationalspieler verzichten – darunter Nicolas Gonzalez, der in der WM-Qualifikation für Argentinien gegen Paraguay und Peru seine ersten beiden Länderspieltore erzielte. So stellte sich zwei Tage vor dem Baden-Württemberg-Duell bei der TSG Hoffenheim am Samstag (15:30 Uhr) die Frage nach dem zur Verfügung stehenden Personal.
Diese konnte der VfB Cheftrainer weitgehend positiv beantworten: „Es gibt keinerlei Aufregung, was das Thema Corona angeht. Bisher sind alle negativ getestet worden – sowohl bei ihren Nationalmannschaften als auch bei uns in Stuttgart. Orel Mangala und Wataru Endo steigen heute wieder ein, Nico Gonzalez und Sasa Kalajdzic kehren nach einem negativen Test morgen wieder zu uns ins Training zurück. Bei Borna Sosa und Darko Churlinov warten wir ein weiteres negatives Testergebnis ab und denken, dass sie dann am Freitag wieder mittrainieren können“, erklärte Pellegrino Matarazzo die Sicherheitsvorkehrungen vor der Wiedereingliederung der Nationalspieler ins Mannschaftstraining.
Dass der kommende Gegner, immerhin Pellegrino Matarazzos vorheriger Klub bis zu seinem Wechsel nach Bad Cannstatt vor fast einem Jahr, sich bis Montag in Quarantäne befand und voraussichtlich auf etwa ein halbes Dutzend positiv getesteter Spieler verzichten muss, bedauert der 42-Jährige: „Natürlich ist es schade, dass so viele Spieler ausfallen. Man wünscht sich zwei starke Mannschaften, die auch personell ihr Maximum abrufen können.“ Dennoch erwartet er eine schwierige Aufgabe gegen einen guten Gegner: „Man darf die Qualität und Breite des Hoffenheimer Kaders nicht unterschätzen. Ich erwarte ein intensives Spiel, in dem es in beide Richtungen gehen kann.“
"Ein schönes Gefühl" für Pellegrino Matarazzo und Gregor Kobel
Wenn es am Wochenende in Richtung Kraichgau geht, geht es für den 42-Jährigen auch in Richtung Vergangenheit und Heimat seiner Familie. Seine Station als U17- und Co-Trainer bei Hoffenheim (2017-2019) bezeichnet Pellegrino Matarazzo als „sehr wichtigen Schritt in meiner Laufbahn. Nach elf Jahren in Nürnberg war es ein bewusster und genau der richtige Schritt. Ich habe viel von der Zusammenarbeit mit Julian Nagelsmann und Alfred Schreuder mitgenommen“, blickt der VfB Cheftrainer zurück auf zweieinhalb Jahre beim baden-württembergischen Nachbarn. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub am Samstag: „Es fühlt sich noch weit weg an, weil wir noch viel Arbeit bis Samstag haben. Am Spieltag wird es sicher ein schönes Gefühl sein.“
Ein schönes Gefühl, dass auch auf Gregor Kobel zutreffen dürfte, der ebenfalls gegen seinen Ex-Klub zwischen den Pfosten stehen wird, nachdem der 22-jährige Schweizer zuletzt leicht angeschlagen war. Verzichten muss der VfB in den nächsten Wochen neben den Langzeitverletzten Erik Thommy und Konstantinos Mavropanos derweil auf Hamadi Al Ghaddioui (Schambeinentzündung) und Momo Cissé (Muskelfaserriss). Dagegen ist Waldemar Anton nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder eine Option für die Startelf. „Marc Kempf wird wahrscheinlich als linker Halbverteidiger spielen. Auf den anderen beiden Positionen in der Abwehr ist es ein Dreikampf“, sagt Pellegrino Matarazzo zur möglichen Abwehrkette.
Um im Kraichgau also zum siebten Mal in Serie ungeschlagen zu bleiben und nach zuletzt drei Unentschieden wenn möglich den dritten Auswärtssieg einzufahren, kann der VfB Cheftrainer auf einen ausgeglichenen Kader zurückgreifen: „Wir haben eine sehr gute Kaderstruktur und sind facettenreich in unserem Spiel. Das hat uns in den letzten Wochen geholfen, den einen oder anderen Ausfall zu kompensieren. Es ist wichtig, einen Kader zu haben und einen Fußball zu spielen, mit dem sich die Fans identifizieren. Dabei bewerte ich nicht nur die Ergebnisse, sondern vor allem die Leistung – und die hat zuletzt auch bei den Unentschieden gestimmt“, zeigt sich Pellegrino Matarazzo zuversichtlich, die Erfolgsserie auch bei seinem ehemaligen Verein fortsetzen zu können.