Wenn der VfB zum Start in seine 54. Bundesliga-Saison am Samstag (15:30 Uhr) in der Mercedes-Benz Arena auf den SC Freiburg trifft, steht in vielerlei Hinsicht eine besondere Begegnung an. Zum einen ist das Duell der beiden mitgliederstärksten Fußballvereine Baden-Württembergs eines mit viel Tradition: In 40 Pflichtspielen (36 Bundesliga- und vier DFB-Pokalduelle) standen sich die beiden Lokalrivalen bereits gegenüber. Dabei blickt der VfB in der Bundesliga und insbesondere in der Mercedes-Benz Arena auf eine positive Bilanz zurück: Seit neun Liga- bzw. sieben Heimspielen hat die Mannschaft mit dem Brustring gegen Freiburg nicht verloren.
Zum anderen stehen Cheftrainer Pellegrino Matarazzo wie auch einige seiner Spieler vor ihrem Bundesliga-Debüt für den VfB. „Ich merke, dass sich eine gewisse positive Anspannung aufbaut. Wir freuen uns auf den Start und das Spiel, das merkt man im gesamten Team. Sich auf dieser Bühne zu zeigen, ist aufregend und schön“, schwärmte der 42-Jährige zwei Tage vor dem Duell von der Beletage des deutschen Fußballs, die er bereits aus den Jahren 2018 und 2019 als Co-Trainer bei der TSG Hoffenheim kennt.
"Emotion und Rückendeckung der Zuschauer ist enorm wichtig"
Wenngleich der direkte Vergleich im Baden-Württemberg-Duell durchaus optimistisch stimmt, sind die Rollen für den VfB Cheftrainer zumindest auf dem Papier klar verteilt: „Wir sind Aufsteiger und haben einen Kader mit vergleichsweise wenig Bundesliga-Erfahrung. Freiburg hat vergangene Saison eine sehr starke Runde gespielt, einen guten Start gehabt und um die Europapokalplätze gekämpft“, warnt Pellegrino Matarazzo vor einem gefestigten und über die Jahre gewachsenen Gegner. „Sie kommen über ihren Teamgeist, verteidigen kompakt, haben aber auch ihre Waffen – etwa über Flanken von außen.“ Auch für seinen Trainerkollegen Christian Streich, mit achteinhalb Jahren Amtszeit der dienstälteste aller Bundesliga-Trainer, hat Pellegrino Matarazzo nur anerkennende Wort übrig: „Seine Leistung, die er in Freiburg schon so lange bringt und damit den Klub in der Bundesliga etabliert hat, ist faszinierend.“
Trotz allen Respekts erwartet der VfB Cheftrainer „ein sehr offenes Spiel“, bei dem die erstmals seit mehr als sechs Monaten wieder zugelassenen 8.000 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena das Zünglein an der Waage bilden könnten. „Wir freuen uns auf jeden Zuschauer, der im Stadion sein kann. Die Emotion und Rückendeckung der Zuschauer ist enorm wichtig, das kann natürlich auch einen Einfluss auf den Spielverlauf nehmen“, hofft Pellegrino Matarazzo auch auf einen positiven psychologischen Effekt des Publikums.
"Die Jungs sind füreinander da, der Teamgeist ist gewachsen"
„Es herrscht eine enorme Vorfreude. Der Start ist wichtig, wenngleich die Saison lang ist. Wir tun alles dafür, um zu Hause vor unseren Zuschauern die ersten Punkte zu holen. Mit dieser Überzeugung und dem Optimismus gehen wir ins Spiel.“ So soll der Funke vom Rasen auf die teilweise wieder besetzten Ränge überspringen. Zuversichtlich stimmt den Cheftrainer auch die Entwicklung der vergangenen Saison und der diesjährigen Vorbereitung: „Wir glauben an unsere Stärken und unsere Möglichkeiten, gehen das Spiel mit vollem Optimismus an und werden Gas geben am Samstag. Es herrscht ein guter Spirit, die Jungs sind füreinander da und bereit, den Fehler des anderen wettzumachen. Der Teamgeist ist gewachsen, das macht mich optimistisch.“
Über die mannschaftliche Geschlossenheit hinaus hat Pellegrino Matarazzo auch mit Blick auf einzelne Personalien weiteren Grund zur Freude. Im Vergleich zur Vorwoche kehrten Borna Sosa nach Knieproblemen, Mateo Klimowicz nach muskulären Problemen und Pascal Stenzel nach der Geburt seines Kindes zurück und könnten in den Kader rücken. Einzig und allein bei Konstantinos Mavropanos komme ein Einsatz am Samstag noch nicht in Frage. Ob er nach dem gelungenen Pflichtspielauftakt beim 1:0-Sieg gegen Rostock im DFB-Pokal seine Startelf beibehält oder verändert, darauf hatte sich Pellegrino Matarazzo derweil am Donnerstag noch nicht festgelegt.