Heute gastiert der VfL Wolfsburg in der Mercedes-Benz Arena. In dem ersten von drei noch ausstehenden Spielen kann das Team von VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo drei wichtige Punkte im Endspurt um den Klassenverbleib sammeln. Ein Grund für Optimismus bietet dabei der Blick in die Bundesliga-Geschichte des VfB: Gerade in kritischen Phasen hat die Mannschaft mit dem roten Brustring nämlich das Saisonfinale mehrfach erfolgreich gestalten können.
Saisonfinale 1966/1967
Im vierten Jahr des Bestehens der Bundesliga fand sich der VfB nach drei Niederlagen in Folge sowie einem Remis am 27. Spieltag der Spielzeit 1966/1967 auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Kaum besser war die Situation sodann drei Spieltage vor Saisonende, als die Wasenelf lediglich drei Zähler von einem direkten Abstiegsplatz trennten. Ausgerechnet im Derby gegen den Karlsruher SC gelang es der fast über den gesamten Saisonverlauf äußerst wankelmütigen Elf von Trainer Albert Sing jedoch, die Weichen auf ein glückliches Ende der Spielzeit zu stellen. Einem 2:0-Heimsieg gegen den KSC ließ der VfB einen knappen Auswärtssieg auf dem Gladbacher Bökelberg sowie einen umkämpften Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen folgen. Dies bedeutete den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.
Endspurt 2000/2001
Die Spielzeit 2000/2001 verbrachte der VfB von Beginn an überwiegend in der unteren Tabellenregion. Die Lage spitzte sich im Saisonverlauf immer weiter zu. Ab dem 15. Spieltag war die Mannschaft mit dem roten Brustring Dauergast auf den direkten Abstiegsrängen. Erst in den letzten zwölf Saisonspielen begann der VfB, die notwendigen Punkte im Abstiegskampf zu sammeln und stand vor dem 32. Spieltag mit nur einem Punkt Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz auf dem 15. Tabellenplatz. Die endgültige Rettung gelang durch einen viel umjubelten 1:0-Sieg im Heimspiel gegen den Meisterschaftsaspiranten FC Schalke 04 am vorletzten Spieltag. Am Ende der Bundesliga-Saison hatten sich die Weiß-Roten somit knapp gerettet.
Späte Serie 2010/2011
Der VfB überwinterte in der Saison 2010/2011 auf Rang 17 der Bundesliga-Tabelle. Zwar verlief der Start nach der Winterpause mit vier Punkten aus zwei Spielen zunächst vielversprechend, doch der VfB kam nach drei Niederlagen in den folgenden vier Partien nicht von den Abstiegsrängen weg. Erst ein hart umkämpfter 2:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt am 24. Spieltag brachte die ersehnte Wende in der Saison. Anschließend begann der VfB durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und den großen Rückhalt seiner Fans eine stattliche Serie hinzulegen. Sechs Siege und zwei Remis aus den letzten zehn Spielen bedeuteten schließlich die Rettung für den VfB.
2014/2015: Endspiel in Paderborn
Seit dem 20. Spieltag befand sich der VfB in der Saison 2014/2015 schon auf einem direkten Abstiegsplatz. Nachdem der Mannschaft von VfB-Trainer Huub Stevens – getragen vom heimischen Publikum – Siege gegen Mainz (2:0) und Hamburg (2:1) gelungen waren, stand der VfB nach dem 33. Spieltag schließlich auf dem Relegationsplatz. Die Jungs aus Cannstatt reisten daher mit der Gewissheit nach Paderborn, die Partie gegen den direkten Konkurrenten gewinnen zu müssen, um den Klassenverbleib direkt perfekt zu machen. Das dramatische Endspiel begann schlecht: Bereits nach vier Minuten gingen die Gastgeber in Führung. Die Wasenelf behielt aber die Nerven und glich zunächst durch Daniel Didavi aus, bevor Daniel Ginczek das Tor zum 2:1 erzielte. Mit dem knappen und hart erkämpften Sieg blieb der VfB in der Bundesliga.
Saisonfinals im Abstiegskampf entbehrten auch beim VfB nie einer gewissen Dramatik. Dennoch hat die Mannschaft mit dem roten Brustring oft genug gezeigt, dass sie mit Geschlossenheit, Leidenschaft und der einzigartigen Unterstützung ihrer Fans auch größten Widrigkeiten trotzen kann.