Zum Abschluss des Trainingslagers testete der VfB Stuttgart in Kufstein in Überlänge gegen Ligakonkurrent Arminia Bielefeld. An die gewohnten zweimal 45 Minuten schlossen sich noch einmal 30 Minuten an, um den Profis zusätzliche Einsatzzeiten zu geben. VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo setzte bis auf den leicht angeschlagenen Jordan Meyer alle Akteure ein. Naouirou Ahamada (Wadenverletzung) und Clinton Mola, der gegen Wacker Innsbruck einen Schlag auf den Beckenkamm bekommen hatte, standen verletzungsbedingt nicht im Kader.
Wie in den Testspielen am Mittwoch versuchte der VfB, den Gegner früh unter Druck zu setzen und Ballverluste zu provozieren. Sasa Kalajdzic (14.), Philipp Förster und Philipp Klement kamen zu ersten Chancen. In der 34. Minute erzielte der VfB folgerichtig die Führung. Marc-Oliver Kempf, Borna Sosa und Sasa Kalajdzic trugen einen klasse Konter über links vor, den Roberto Massimo souverän zum 1:0 abschloss. Fünf Minuten später legte der Offensivspieler nach und traf nach starker Einzelleistung zum 2:0. Im Gegenzug verkürzte die Arminia. Konstantinos Mavropanos wollte einen hohen Ball mit der Brust auf Fabian Bredlow zurücklegen, Bielefelds Krüger hatte das jedoch erahnt und stocherte die Kugel über die Linie. Nur noch 2:1.
Führich muss raus, Arminia gleicht aus
Der zweite Spielabschnitt begann mit einem bitteren Moment für den VfB. Der gerade erst eingewechselte Chris Führich fiel in einem Zweikampf im Mittelfeld unglücklich auf die Schulter und brach sich dabei das rechte Schlüsselbein. Er wird vermutlich noch am Wochenende operiert.
Nach einer Stunde wechselten beide Teams bei brütender Hitze fast komplett durch. Kurz zuvor hatte Daniel Didavi die große Chance zum 3:1. Doch er setzte seinen Flugkopfball nach Flanke von Sosa am Tor vorbei. Besser machte es Bielefelds Joakim Nilsson, der eine Freistoßflanke von Ex-VfB-Profi Konstantin Rausch zum 2:2 verwertete. Bei diesem Ergebnis blieb es nach 90 Minuten, weil unmittelbar vor dem Schlusspfiff ein Flachschuss von Mateo Klimowicz haarscharf am Arminia-Tor vorbeiging.
Extra-Spielzeit mit VfB-Toren
In der zusätzlichen Spielzeit waren sechs Minuten absolviert, als der VfB erneut in Führung ging. Erik Thommy wackelte halblinks am 16er seinen Gegenspieler aus und schlenzte den Ball zum 3:2 ins lange Eck. Die Zuschauer in Kufstein sahen nun wieder einen überlegenen VfB. In der 105. Minute erhöhte Mo Sankoh auf 4:2, indem er eine Hereingabe von Klimowicz über die Linie drückte. Noch einmal sieben Minute später tanzte Sankoh Bielefelds Defensive aus und schloss trocken zum 5:2 ab.
VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo sagte: "Unterm Strich war es okay. Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt, haben die Bielefelder komplett im Griff gehabt und ein gutes Gegenpressing gespielt. In der zweiten Hälfte sind wir nicht so gut reingekommen und hatten nicht die Energie auf dem Platz, die ich mir vorstelle. Zum Schluss war es wieder gut."
Endo neuer Kapitän
Nach der Partie verriet Matarazzo auch, wer die Mannschaft in der kommenden Saison als Kapitän aufs Feld führen wird. "Mir ist wichtig, dass unser Kapitän alle mitnehmen kann, der die Werte verkörpert, für die wir stehen wollen und als Beispiel vorangeht", sagte der Trainer. "Ich habe mich für Wataru Endo entschieden, weil er jemand ist, der auch Raum lässt für andere Spieler, die Verantwortung übernehmen. Falls Wataru fehlen sollte, haben wir hinter ihm Waldemar Anton, der auch den Führungskreis innerhalb der Mannschaft repräsentiert."
Aufstellung VfB Stuttgart:
Bredlow (62. Hornung, 91. Schock), Anton (62. Ito), Kempf (62. Mack), Mavropanos (62. Stenzel), Kalajdzic (46. Al Ghaddioui, 91. Sankoh), Didavi (62. Beyaz), Karazor (62. Nartey), Förster (62. Thommy), Klement (62. Klimowicz), Sosa (62. Cissé), Massimo (46. Führich, 56. Churlinov, 101. Coulibaly)