VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle über:
… die Entscheidung für Sebastian Hoeneß und gegen Bruno Labbadia.
Alexander Wehrle: „Zunächst möchte ich Sebastian Hoeneß herzlich willkommen heißen beim VfB. Ich bin froh, dass wir ihn in dieser schwierigen Situation für uns gewinnen konnten. Wir sind fest davon überzeugt, dass er mit seiner Erfahrung der Richtige ist. Er kennt den VfB, die Stadt Stuttgart, die Region und die DNA des Vereins. Seine positive Energie, Überzeugung und Leidenschaft haben uns bei unseren Gesprächen am Wochenende überzeugt, dass wir unser gemeinsames Ziel, den Klassenerhalt, erreichen können.
Gleichzeitig möchte ich mich bei Bruno Labbadia bedanken, für seinen bedingungslosen Einsatz, für jeden Tag 24 Stunden VfB. Die Entscheidung ist mir persönlich schwergefallen. Aber es darf an dieser Stelle nicht um persönliche Befindlichkeiten gehen. Es geht um den VfB und darum, Entscheidungen zu treffen, die im Sinne des Clubs sind. Wir haben mit Bruno Labbadia einen Vertrag vereinbart, der bei Trennung fair und gut für den VfB geregelt ist.“
VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth über:
… die Beweggründe für den Trainerwechsel und die Wahl von Sebastian Hoeneß.
Fabian Wohlgemuth: „Es ist uns besonders schwergefallen, Bruno Labbadia nach nur vier Monaten freizustellen. Das ist nicht die Kontinuität, die wir uns vorgestellt hatten. Aber die Entscheidung war unumgänglich und wir mussten auf das Gaspedal drücken. Ich wünsche Bruno für die Zukunft alles erdenklich Gute.
Sebastian Hoeneß bringt viele Ideen mit, hat beide Seiten im Nachwuchs- und Profibereich erlebt. Das Gesamtpaket ist für unseren Verein in dieser Situation genau das richtige. Schön, dass du da bist, Sebastian.“
… den Zeitpunkt des Trainerwechsels.
Fabian Wohlgemuth: „Wir haben in vielen Gesprächen die Lage neu bewertet. In der Länderspielpause haben wir uns gemeinsam die Chance gegeben, haben auf eine Trendumkehr gehofft. Wenn man das Spiel bei Union Berlin sieht, sieht man auch, dass es in Teilen wieder funktioniert hat. Aber das Ergebnis hat nicht gestimmt und deshalb sind wir zu der Entscheidung gekommen. Wichtig ist, wie wir im Inneren mit dem Thema umgehen. Alle Beteiligten waren über alle Schritte informiert. Am Ende war es eine sehr respektvolle Trennung.“
… den ligaunabhängigen Vertrag von Sebastian Hoeneß bis 2025.
Fabian Wohlgemuth: „Zunächst liegt unser Fokus auf dem Klassenerhalt. Aber der Vertrag mit Sebastian Hoeneß ist auf Stabilität und Langfristigkeit ausgelegt. Er ist ligaunabhängig.“
… den Ansatz für die nächsten Spiele.
Fabian Wohlgemuth: „Es geht darum, die Mannschaft zu packen. Aus ihnen ‚Kratzer‘ und ‚Beißer‘ zu machen, die es schaffen, an sich zu glauben. Sie müssen wachgerüttelt werden und dafür ist Sebastian Hoeneß genau der Richtige.“
VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß über:
… den VfB – rückblickend als Jugendspieler und heute als Cheftrainer.
Sebastian Hoeneß: „Ich freue mich riesig, hier zu sitzen. Danke für die vertrauensvollen Gespräche. Für mich ist der VfB ein besonderer Club. Schon als kleiner Junge bin ich hier im Stadion gesessen und habe mit dem VfB mitgefiebert. Drei Jahre lang habe ich zudem als Jugendspieler vor rund 25 Jahren das Wappen selbst auf der Brust getragen, bin mit dem VfB U17-Meister geworden. Der VfB bedeutet für mich ‚Emotion‘ – etwas sehr besonderes.“
… drei klare Aufgaben, die im Fokus stehen.
Sebastian Hoeneß: „Wir wollen im Pokal eine Runde weiterkommen. Dann folgt die Herausforderung, auch nächstes Jahr Bundesliga-Fußball zu spielen. Im Anschluss gilt es, zusammen mit der sportlichen Führung eine klare Analyse vorzunehmen, um die notwendigen Schritte einzuleiten für eine erfolgreiche Zukunft des VfB Stuttgart. Das sind die Aufgaben, auf die ich mich freue. Ich glaube fest an die Mannschaft und den VfB Stuttgart.“
… seinen Plan, mit dem er die Aufgabe angeht.
Sebastian Hoeneß: „Die Zeit ist kurz und knapp, wir gehen mit Pragmatismus an die Arbeit. Ich habe die Mannschaft verfolgt und habe eine klare Vorstellung. Wir haben heute eine Trainingseinheit, morgen eine Aktivierung und dann geht es bereits los nach Nürnberg. Ich finde es enorm spannend und gut, dass es direkt losgeht. Es ist eine Riesenchance, als Mannschaft und Verein in Nürnberg einen Schritt Richtung Berlin zu machen und darauf werde ich die Jungs vorbereiten.“
… sein Trainerteam.
Sebastian Hoeneß: „Das Team steht. Ich bringe meinen Co-Trainer David Krecidlo mit. Ansonsten greifen wir auf das VfB-Trainerteam zurück, das vorhanden ist.“
… die Stärken und Schwächen des VfB-Kaders.
Sebastian Hoeneß: „Die Mannschaft hat Potenzial und wir haben eine hohe individuelle Qualität im Kader. Jetzt gilt es, dass alle gemeinsam die Potenziale ausschöpfen. Wir müssen geschlossen agieren, um die Aufgaben gemeinsam zu bestehen. Ich habe als Trainer mit Hoffenheim viermal gegen den VfB gespielt – es war immer unangenehm. Und darum geht es, unangenehm sein, genau das wollen wir erreichen!“
… die bisherige Saison.
Sebastian Hoeneß: „Ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht zurückblicken oder über Probleme sprechen. Der Blick auf die Tabelle zeigt, um was es geht. Wir haben jetzt die Möglichkeit, eine Umkehr hinzubekommen, alles andere ist für mich derzeit nicht relevant und Zeitverschwendung. Bis Ende Mai gilt: Klasse halten und danach messerscharf analysieren.“
… die Rolle von Dieter Hoeneß.
Sebastian Hoeneß: „Mein Vater ist mein Berater – offiziell, aber auch beratend an meiner Seite. Es gibt kaum einen besseren für mich, ich vertraue ihm. Er hat eine VfB-Vergangenheit und kennt den Club in- und auswendig. Er hat mir Eindrücke über den Club und das Innenleben gegeben. Uns war schnell klar: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wollen wir es machen.“
… seine Spielidee.
Sebastian Hoeneß: „Ich verfolge einen spielerischen, offensiven Ansatz. Dazu gehören unter anderem Mut und die entsprechenden Grundtugenden wie Leidenschaft und voller Einsatzwille.“
… den zeitlichen Ablauf.
Sebastian Hoeneß: „Um 13 Uhr trete ich das erste Mal vor die Mannschaft und werde wichtige und klare Botschaften platzieren. Dann gehen wir die Aufgaben direkt an.“
… das Pokalspiel in Nürnberg.
Sebastian Hoeneß: „Die Zeit ist knapp, wir wollen unsere Idee auf den Platz bringen und dabei einfache und klare Abläufe an die Jungs herantragen. Sie sollen nicht lange überlegen müssen. Wir haben am Mittwoch die Riesenchance, Dinge in die richtige Richtung zu bringen. Ich kenne die Nürnberger, auch personell, und habe dies auch schon in meine Überlegungen einfließen lassen.“
… die Personalsituation.
Sebastian Hoeneß: „Wir sind eine sehr große Truppe auf dem Platz. Alle sind fit und ich kann auf alle zurückgreifen – das ist sehr positiv.“
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