Dreimal Aluminium, einmal Gelb-Rot – die rund 3.000 mitgereisten VfB-Fans sahen am Freitagabend eine Pokalpartie im Rudolf-Harbig-Stadion, die es in sich hatte. Der VfB kam gut in die Partie, setzt die Dresdner von Beginn an unter Druck und tauchte im Verlauf der ersten halben Stunde zunehmenden strukturierter vor dem Kasten der Gastgeber auf. Und nach dieser Anfangsphase nahm die Partie Fahrt auf und wurde zu dem ausgerufenen Härtetest, der, wie VfB-Sportdirektor Sven Mislintat sagte, „kein Zuckerschlecken“ war. „Es ist hier immer eine überragende Atmosphäre und auch als Gastmannschaft macht es total Spaß hier zu spielen. Ich finde das motivierend. Dass dann auch Emotionen dazukommen, ist völlig klar. Dresden ist kein Drittligist, sondern eine sehr gute Mannschaft mit Tradition.“
Bis Minute 33 mussten sich die VfB-Anhänger jedoch gedulden, bis sie ihre Arme das erste und einzige Mal an diesem Pokalabend in die Höhe recken konnten. Neuzugang Josha Vagnoman tankte sich über die rechte Seite durch und servierte die Kugel perfekt für Darko Churlinov, der diese dann nur noch einschieben musste. „Darko tut uns mit seiner Energie als absoluter Mentalitätsspieler gut“, so Sven Mislintat über den Offensivmann, der nach seinem Jahr auf Schalke eine überzeugende Vorbereitung mit dem VfB absolviert hat.
Zwar war der Sieg zu keiner Zeit in Gefahr, dennoch hätte man auch schon früher den berühmten „Sack zumachen“ können. Dabei war das Aluminiumgehäuse am Freitagabend nicht auf Seiten des VfB. Tiago Tomás scheiterte noch in der ersten Halbzeit mit einem satten linken Schuss am Pfosten, an den auch Pascal Stenzel seinen gut getretenen Freistoß in der zweiten Hälfte setzte. Zuvor sah Waldemar Anton zweimal Gelb und musste den Platz frühzeitig verlassen – eine durchaus harte Entscheidung des Referees. Als kurz vor Schluss Enzo Millot noch an der Latte scheiterte, hätte man fast meinen können, die Tore in Dresden seien zu klein – aber mehr als ein Treffer wollte an diesem Pokalabend einfach nicht fallen. Aber auch die Dresdner Verteidigung hatte am Ende noch ein Wörtchen mitzureden. „Hier zu gewinnen ist nicht einfach, für keinen. Wir haben es geschafft und wir haben es heute hochverdient geschafft. Wir hatten die besseren Chancen und hätten das 2:0 machen können, auch in Unterzahl“, sagte Sven Mislintat.
Nach dem Regenerationslauf am Samstag auf dem VfB-Clubgelände startet der VfB am Dienstag mit einem öffentlichen Training um 10:30 Uhr in die Vorbereitung auf das erste Bundesligaheimspiel gegen RB Leipzig. Tickets sind noch im VfB-Onlineshop erhältlich.