Vor dem Spiel gegen die Eintracht hat der VfB keinen gegnerischen Treffer nach ruhenden Bällen zugelassen. Eine Statistik, die von den Gästen aus Hessen bereits in Minute sechs gebrochen wurde. Der Freistoß von Daichi Kamada war eine von drei Standardsituationen, bei der Sven Mislintat die Arbeit gegen den Ball nicht gefallen hat. „Das Spiel war grundsätzlich ausgeglichener, als es das Ergebnis zeigt. Das Ergebnis zeigt uns aber auch, was uns gerade fehlt, um Spiele zu gewinnen. Dazu gehört auch das Verteidigen von Standardsituationen, wobei die ersten beiden abgefälschten Tore eher unglücklich waren“, blickt der VfB-Sportdirektor auf das Heimspiel zurück. „Dennoch gilt die alte Regel: Wer nicht schießt macht keine Tore. Wir haben die Tore zu einfach kassiert.“
Während der VfB im weiteren Verlauf der ersten Hälfte durch Chris Führich und Atakan Karazor nur zweimal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kam, erwischten die Jungs aus Cannstatt den deutlich besseren Start in Hälfte zwei. Das Spielglück war jedoch erneut auf Seiten der Gäste, erneut bei Daichi Kamada und erneut nach einem ruhenden Ball. Der von Waldemar Anton unglücklich abgefälschte Freistoß landete im Netz und „zog uns den Stecker“, so Sven Mislintat, der die Phase nach dem zweiten Gegentreffer kritisiert. „Wir haben zu lange gebraucht, um wieder reinzukommen und unseren Fußball zu spielen. Dass das gegen Eintracht Frankfurt nicht einfach ist, ist klar. In solchen Spielen muss alles passen, wie es auch letzte Woche gegen Bayern München gepasst hat. Das war nicht der Fall.“
Zwar machte der Anschlusstreffer von Tiago Tomás rund zehn Minuten vor Spielende Mut, den endgültigen Stecker zog dem VfB dann jedoch Kristijan Jakic zum 3:1-Endstand für die Eintracht – nach einem Eckstoß. „Ich hatte das Gefühl, dass sich die Unsicherheit von ein, zwei Spielern auf andere übertragen hat. Wir waren nicht energetisch und fokussiert genug, um ein gutes Bundesligaspiel abzugeben. Es ist uns wichtig, stets ans Limit zu gehen und heute war das nicht der Fall. Drei Standard-Tore tun weh“, sagt VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo.
Das gilt es, in der anstehenden Länderspielpause aufzuarbeiten. „Wir müssen wieder mehr Automatismen und Ruhe reinbekommen aber auch ein bisschen durchschnaufen“, so Sven Mislintat, der den ersten Saisonabschnitt wie folgt einordnet: „Unter dem Strich stehen fünf Punkte. Aber sicherlich haben wir mit dem Spielverlauf in Bremen oder in Köln ein paar Zähler zu wenig.“ Das bestätigt auch der VfB-Coach: „In den Partien gegen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt waren wir nicht gut genug, um in der Bundesliga zu punkten. Wir benötigen mehr Konstanz, darüber sind wir uns bewusst.“
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