Thomas, wie geht es dir 18 Jahre nach deinem Karriereende als Fußballprofi? Bist du weiterhin im Fußball tätig?
Thomas Ernst: „Nein, ich habe mich vor fünf Jahren aus dem Fußball-Geschäft verabschiedet und bin seither selbständiger Finanzdienstleister in Bochum. Das bereue ich nicht, im Gegenteil: Es macht viel Spaß, da ich mein eigener Herr bin. Natürlich verfolge ich den Fußball aber weiterhin. Nicht nur durch meinen ältesten Sohn (Tjark Ernst, Torhüter bei Hertha BSC, Anm. d. Red.), auch der jüngere kickt selbst. Dadurch steht am Wochenende immer der Fußball im Mittelpunkt. Natürlich schaue ich bei den Vereinen, bei denen ich selbst gespielt habe, nochmal ein Stück genauer hin.“
Von 2001 bis 2003 warst du zweieinhalb Jahre lang Torhüter beim VfB. Hast du von damals noch Kontakte zum VfB oder ehemaligen Mitspielern?
Thomas Ernst: „Es ist immer sehr schön, wenn man ehemalige Mannschaftskollegen oder Mitarbeiter trifft. Beispielsweise mit Zeugwart Michael Meusch hatte ich neulich eine herzliche Begegnung. Am vergangenen Freitag habe ich mit der Bochumer Traditionsmannschaft beim Legendenturnier in Frankfurt mitgespielt, wo ja auch der VfB mit dabei war. Dort bin ich auf frühere Mitspieler wie Jochen Seitz oder Timo Wenzel getroffen. Ansonsten besteht mit Claus Vogt ein enger Kontakt. Ihn hatte ich bereits kennengelernt, bevor er VfB-Präsident wurde.“
Vor deiner Station in Stuttgart warst du fast sechs Jahre lang für den VfL Bochum aktiv. Da schlagen am Samstag doch bestimmt zwei Herzen in deiner Brust.
Thomas Ernst: „Natürlich kann der VfL im Abstiegskampf die drei Punkte sehr gut gebrauchen. Auf der anderen Seite würde ich mich auch riesig freuen, wenn der VfB so weitermacht wie in der Hinrunde. Wenn am Ende der Saison beide Vereine ihre Ziele erreichen, wäre ich am Samstag auch mit einem Unentschieden zufrieden. Ein 3:3 wäre toll für die Zuschauer. Mein Tipp ist ein 2:2.“
Im Hinspiel setzte sich der VfB klar mit 5:0 durch. Was für eine Partie erwartest du im Rückspiel?
Thomas Ernst: „Im Vonovia Ruhrstadion erwarte ich ein ganz anderes Spiel. Das Stadion ist ein großes Pfund des VfL. Dort herrscht immer eine sehr gute Stimmung, die den VfL viele Heimspiele gewinnen lässt. Ich hoffe auf ein schönes Spiel, in dem es hin- und hergeht. Generell machen VfB-Spiele in dieser Saison viel Spaß. Es ist echt klasse, den VfB anzuschauen. Das ist Fußball auf einem sehr guten Niveau mit Hand und Fuß.“