Hallo Mathias, im Jahr 2005 gründete sich euer Fanclub „VfB Supporters Hessen“, nächstes Jahr feiert ihr euer 20-jähriges Jubiläum. Woher aus Hessen stammen eure Mitglieder?
Mathias: „2005 entstand der Fanclub aus einer mittelhessischen Keimzelle rund um Herborn. Mittlerweile kommt zwar der Großteil von uns aus dem Rhein-Main-Gebiet, wir haben aber auch Mitglieder aus anderen Teilen Hessens und natürlich auch die, die aus Hessen weggezogen sind, aber noch immer aktiver Teil des OFC sind.“
Wie groß ist euer Fanclub und seit wann bist du dabei?
Mathias: „Wir haben derzeit exakt 50 Mitglieder und vereinen alle VfB-Fan-Generationen in unserem OFC. Wir sind eine aktive Fangruppe und bei jedem Spiel mit Zaun- und Schwenkfahne vertreten. In der Cannstatter Kurve stehen wir bei den Heimspielen im Block 35 und bei Auswärtsspielen sind wir meistens auch immer mit mindestens zehn bis zwölf Leuten dabei. Ich selbst bin seit elf Jahren dabei und wohne in Bad Vilbel bei Frankfurt. Gebürtig komme ich aus Waiblingen, bin aber schon als Kind nach Hessen gezogen. Die Nähe zum VfB habe ich aber mitgenommen.“
Ist die Nachfrage nach Tickets bei Spielen des VfB in eurer Region besonders groß?
Mathias: „Ja, das ist sie. Wir versuchen, über ein internes Rankingsystem die Kartenverteilung so fair wie möglich zu gestalten. Das ist meine Aufgabe innerhalb des Fanclubs. In Frankfurt waren wir mit 33 Leuten dabei, der Block in Darmstadt ist aber wesentlich kleiner. Da sind die uns zugeteilten 15 Karten schon ein großer Erfolg. Wir sind aber auch oft mit einer größeren Anzahl an Leuten in Stadien, die noch weiter nördlich liegen und bei denen die Nachfragen aus Baden-Württemberg geringer sind. Da kommt uns unsere geographische Lage zugute.“
Was macht die Spiele in Hessen für euch so besonders?
Mathias: „Zunächst einmal ist es schön, nach dem Spiel zur Sportschau wieder zuhause zu sein. Selbst bei Heimspielen wenden die meisten von uns einen ganzen Tag auf, um dabei zu sein. Da reicht es nicht, um 14 Uhr mit der S-Bahn nach Cannstatt zu fahren. Wir brauchen für die einfache Strecke über zwei Stunden und müssen wegen unserer Materialien immer noch Vorlaufzeit einplanen. Aber auch sonst sind Spieltage wie der kommende etwas Besonderes für uns. Die Spiele gegen Darmstadt und Frankfurt sind unsere Derbys. Das, was für die Schwaben die Duelle mit dem KSC sind, sind für uns die Auswärtsspiele in Hessen. In Darmstadt waren außerdem wir noch nicht allzu oft, wenn die Profimannschaft gespielt hat. Früher, zu Regional- und Drittligazeiten, waren wir aber oft mit der zweiten Mannschaft im Stadion am Böllenfalltor. Das macht die Ausflüge derzeit zusätzlich speziell.“
Was kann man als Fan und Spieler vom Auswärtsspiel im Stadion am Böllenfalltor erwarten?
Mathias: „Es gibt viele Stehplätze im Stadion, was eine besondere Stimmung entstehen lässt. Es knistert und es ist eine Energie in der Stadt zu spüren, die man bei den Clubs anderer mittelgroßer Städte häufig vermisst. Der Geist des altehrwürdigen Stadions am Böllenfalltor ist noch vielerorts zu spüren, etwa auf dem Weg zum Gästeblock, auf dem man durch einen Wald und über ein Unigelände läuft.“