Hallo Chris, tauschst du nach Schlusspfiff besonderer Partien dein Trikot?
Chris: „Situativ ja. Wenn ich Freunde treffe oder mal ein besonderes Trikot eines Spielers haben möchte.“
Gibt’s einen Favoriten in deinem Fundus?
Chris: „Ich habe schon ein, zwei Schätzchen zuhause liegen. Damals bei meinem Bundesliga-Debüt habe ich das Trikot und die Kapitänsbinde von Thomas Müller bekommen. Das war etwas ganz Besonderes. Zuletzt habe ich das Trikot mit Leroy Sané getauscht. Und von Serhou habe ich mir auch schon eines gesichert. (lacht)“
Kannst du dich noch an deine fußballerischen Anfänge erinnern?
Chris: „Zu meiner ersten Einheit bei meinem damaligen Jugendverein hat mich mein ältester Bruder mitgenommen. Er hat zu dem Zeitpunkt selbst dort Fußball gespielt und dachte sich: Der Kleine kann gut kicken, den nehme ich mal mit.“
Das war bei der SG Suderwich, wie alt warst du?
Chris: „Ich war fünf, stand damals dort auf dem Trainingsplatz mit zu großen Schienbeinschonern und meiner Trinkflasche in der Hand. Ich kann mich noch ganz genau an den Moment erinnern. (schmunzelt) Aber ich habe mich ziemlich gut angestellt. Davor habe ich jeden Tag mit Jungs gekickt, die schon ein paar Jahre älter waren als ich. Daher ist es mir im Verein mit Gleichaltrigen etwas leichter gefallen.“
Mit 19 Jahren hast du beim 1. FC Köln dein Profi-Debüt gegeben. Kannst du dich noch an den Moment erinnern?
Chris: „Auf jeden Fall. Es war ein Wahnsinnsmoment für mich. Damals waren einige Spieler verletzt, und der Kader wurde aufgestockt. Ich hatte gut trainiert, bin unbefangen zu den Profis gegangen und habe es einfach genossen, dabei sein zu dürfen.“
Als Tabellenschlusslicht wart ihr damals vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena zu Gast.
Chris: „Ich dachte nicht, dass ich eingewechselt werde. Habe mein Warm-up-Programm durchgezogen und die Atmosphäre aufgesaugt. In der 66. Minute erfahre ich per Funk, dass ich jetzt eingewechselt werde. Ab dem Zeitpunkt war ich im Tunnel. Es war einer der wenigen Momente in meinem Leben, in dem ich wie im Film war. Unser Co-Trainer hat mir noch die Standards auf der Tafel erklärt, meine Nervosität stieg an und ich kam aufs Feld. Am Ende hat es ganz gut geklappt. Es war ein schöner Moment.“
2021 hat dann der VfB bei dir angeklopft.
Chris: „Als der VfB damals auf mich zukam, war sofort klar, wo ich hinmöchte. Es ging alles ganz schnell, ich bin ins Trainingslager dazugestoßen, habe die Mannschaft kennengelernt, mich direkt wohlgefühlt – aber mir im Testspiel auch leider direkt das Schlüsselbein gebrochen.“
Welche Rolle spielen unsere Fans für dich?
Chris: „Mein VfB-Debüt damals in Bochum war schon gut. Aber die Stimmung hier bei uns zuhause ist besonders. So etwas war ich nicht gewöhnt. Das hat mich enorm motiviert und mir extrem viel Freude bereitet. Und es motiviert mich bis heute jedes Mal aufs Neue.“
Was hast du aus den vergangenen VfB-Saisons mitgenommen?
Chris: „Die ersten beiden Spielzeiten waren sehr schwierig. Die Ergebnisse waren nicht so positiv. Aber man hat gesehen, dass wir Fortschritte machen und uns immer weiter entwickeln. Das war mir persönlich auch sehr wichtig.“
Welchen Anteil hat Sebastian Hoeneß an der aktuellen Entwicklung?
Chris: „Vom ersten Moment an, als Sebastian Hoeneß zu uns kam, hat die Mannschaft einfach gemerkt, dass es passt. Er wusste genau, was er zu machen hat und welche Stellschrauben er bei uns drehen muss. Unter ihm sind wir als Team richtig aufgeblüht. Was in der aktuellen Saison passiert, ist einfach überragend. Genau so wollen wir weitermachen, Ergebnisse erzielen und am Ende schauen wir einfach, was dabei rumkommt.“
Acht Spiele hast du durch deinen Schlüsselbeinbruch, vier durch deine Sprunggelenksverletzung verpasst. In deiner dritten VfB-Saison dafür kein einziges. Wie hältst du dich fit?
Chris: „Ich habe aktuell einen sehr guten Rhythmus und versuche mich gesund zu ernähren. Ich achte extrem darauf, was ich esse und trinke, dass ich gut schlafe und regeneriere und gleichzeitig gut und hart trainiere. Aber das wird beim VfB auch gut gesteuert.“
Was macht euch derzeit als Team aus?
Chris: „Wir sind auf einem super Weg, bleiben bei uns und schauen von Spiel zu Spiel. Damit sind wir dieses Jahr bereits richtig gut gefahren und dabei bleiben wir auch. Jeder darf und kann träumen, aber in erster Linie geht es darum, Woche für Woche das Maximum auf den Platz zu bringen.“
Das komplette Interview mit Chris Führich, seine Lieblingself sowie weitere Zahlen, Daten und Fakten über unsere Nummer 27 könnt ihr in der neuen Ausgabe der stadion aktuell gegen den 1. FSV Mainz 05 lesen.