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Profis, 7. März 2024

„Ich fühle mich extrem wohl hier“

Von der Schweizer Super League in die Bundesliga. Zwischen Oldtimern und Silberpfeilen spricht Leonidas Stergiou im Mercedes-Benz Museum über seine Zeit beim FC St. Gallen, gute Bücher und das Schweizer Nationalteam.

Hallo Leo. Du wohnst etwas außerhalb von Stuttgart, umringt von Weinbergen. Fehlen dir die Berge dennoch ab und zu?

Leo: (schmunzelt) „Wenn ich in der Schweiz bin, gehe ich auch nicht allzu oft in die Berge. Die Natur ist in Deutschland schon etwas anders. Aber auch hier gibt es viele schöne Orte. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, lieber etwas außerhalb zu wohnen, damit ich auch mal in Ruhe spazieren gehen kann, denn in der Schweiz ist auch alles eher etwas kleiner und ruhiger. Dementsprechend passt es richtig gut hier für mich.“

Deine ersten beiden Jugendvereine waren der FC Wattwil Bunt und FC Wil. Welche Erinnerungen hast du an deine beiden Jugendvereine?

Leo: „Für den FC Wattwil Bunt habe ich das erste Mal meine Fußballschuhe in meinem Heimatort geschnürt. Mein erster professioneller Jugendverein war dann der FC Wil. Erst kürzlich an meinem Geburtstag habe ich gemeinsam mit meinen Eltern in Erinnerungen geschwelgt, in den beiden Vereinen habe ich meine Kindheit verbracht. Als Dreizehnjähriger ging es dann für mich weiter zum FC St. Gallen.“

Das war im Sommer 2015. Acht Jahre warst du beim Schweizer Super-League-Club und hast dort den Sprung zum Profi geschafft. Welche Phase war besonders für dich?

Leo: „Rückblickend habe ich aus jeder Saison etwas gelernt. Mein erstes Jahr war meine Debüt-Saison, in der ich noch sehr jung war, vieles sehen und erleben durfte (2018/2019). Im darauffolgenden Jahr haben wir eine sehr gute Saison gespielt und wurden Vizemeister. Es war ähnlich wie aktuell hier beim VfB, wir haben oft gewonnen und konnten eine Euphorie in der Region entfachen. In den beiden folgenden Spielzeiten ging es dann nicht immer bergauf, wir standen zweimal im Pokalfinale, die wir jedoch beide nicht gewonnen haben. Das ist einerseits bitter, aber andererseits sind das auch Erfahrungen, die mir weitergeholfen haben.“

Du hast bislang 23 Spiele für die U21 der Schweiz absolviert. Gibt es eines, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Leo: „Wir haben zuletzt die EM 2023 in Rumänien und Georgien gespielt (Anm. d. Red.: Aus im Viertelfinale gegen Spanien, 1:2 n. V.). Diese Erfahrung war trotz des Ausscheidens sehr besonders. Ich war davor schon bei der EM 2021 in Slowenien und Ungarn dabei. Damals kam ich jedoch noch nicht so häufig zum Einsatz.“

Zuletzt hast du dein U21-Nationalteam einige Jahre lang als Kapitän aufs Feld geführt. Was für ein Typ bist du auf, aber auch neben dem Platz?

Leo: „Es kommt immer auf die Situation an. Bei der U21 bin ich Kapitän, trage Verantwortung, muss vorangehen und habe deshalb eine ganz andere Rolle als beim VfB. Ich bin sehr anpassungsfähig. Wenn Ruhe benötigt wird, strahle ich diese auch aus. Wenn ich mit extrovertierten Personen zusammen bin, kann ich auch anders sein. Ich bin ein offener, fröhlicher und positiver Mensch.“

Wo trifft man dich außerhalb des Fußballplatzes an? Deine Mannschaftskollegen haben von Tischtennis-Matches oder Mario Kart-Duellen erzählt.

Leo: „Ich bin ein wissbegieriger Typ, gehe gerne spazieren oder lese viel. Zuletzt habe ich mir eine neue Kaffeemaschine zugelegt – da muss ich mich noch etwas reinfuchsen.“ (schmunzelt)

Was war dein letztes Buch, das du gelesen hast?

Leo: „Seit Januar habe ich mich intensiv mit der Bibel beschäftigt. Ansonsten kann ich das Buch ‚Die Gesetze der Gewinner‘ von Bodo Schäfer empfehlen. Ich erkunde aber auch gerne die Stadt und die Region oder habe mir ein paar Museen angeschaut. Die Geschichte und Hintergründe von Stuttgart interessieren mich. Aber auch kulinarisch probiere ich gerne Restaurants aus. Mir wird es nicht langweilig.“

Jetzt kannst du einen weiteren Haken an deine Stuttgarter Museums-Liste setzen. Welches Fahrzeug hat es dir bei unserem Besuch im Mercedes-Benz Museum am meisten angetan?

Leo: „Ich finde die alten Modelle etwas spezieller als die neueren Fahrzeuge, obwohl die modernen natürlich auch ihren Charme haben. Aber Oldtimer haben schon richtig Stil, die gefallen mir.“

Blicken wir auf unseren nächsten Gegner. Was erwartet uns mit Union Berlin?

Leo: „Alle Spiele, die wir noch vor uns haben, werden nicht leichter als die, die wir bislang absolviert haben. Union Berlin ist auch durch den Trainerwechsel nicht die gleiche Mannschaft, die wir in der Hinrunde angetroffen haben. Es wird sicherlich keine einfache Partie, aber wir können unser Heimspiel trotzdem mit breiter Brust angehen. Wir kennen unsere Stärken. Ich freue mich auf die Saison-Endphase und bin für Freitag sehr zuversichtlich.“

Das komplette Interview mit Leonidas Stergiou, seine Lieblingself sowie weitere Zahlen, Daten und Fakten über unsere Nummer 20 könnt ihr in der neuen Ausgabe der stadion aktuell gegen den 1. FC Union Berlin lesen.