Der Schnee ist getaut, es wird milder. Hast du mit deiner Familie dennoch eine Stuttgarter Rodelbahn unsicher gemacht?
Waldemar: „Wir waren am Schloss Solitude rodeln. Für die Kids war es sehr aufregend im Schnee. Auch wir Eltern hatten echt Spaß am Schlittenfahren. (lacht)“
Was ist für dich das beste Fußballwetter?
Waldemar: „Warm und leichter Regen. Als Verteidiger werfe ich mich gerne in jeden Ball, aber auch für das Passspiel ist leichter Regen einfach perfekt.“
Im Sommer 2008 bist du mit zwölf Jahren zu Hannover 96 gewechselt, hast dort sämtliche Jugendteams durchlaufen und bist zum Profi geworden. Wie war die Zeit für dich?
Waldemar: „Profi bei dem Verein zu werden, bei dem du im Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet wurdest, ist etwas besonders. Ich finde es sinnvoll, wenn junge Kicker möglichst lange bei ihrer Familie wohnen, das ist für die Entwicklung sehr wertvoll. Ich hatte eine sehr schöne Zeit mit einer tollen Mannschaft bei Hannover. Wir waren erfolgreich, mussten aber auch Rückschläge hinnehmen, das hat mich sehr geprägt.“
Kannst du dich noch an dein Profidebüt im Februar 2016 erinnern?
Waldemar: „Natürlich. (schmunzelt) Es war hier in Stuttgart gegen den VfB. Ich wurde am Ende eingewechselt, wir mussten einen 2:1-Sieg über die Bühne bringen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl.“
Vier Jahre später hat dann der VfB bei dir angeklopft.
Waldemar: „Es war für mich ein sehr schöner Anruf. Ich war sehr glücklich, da ich schon damals immer in der höchstmöglichen Liga spielen wollte. Beim VfB hatte ich die Möglichkeit, in der Bundesliga zu spielen und schon bei den ersten Gesprächen habe ich mich sehr wohlgefühlt. Als ich dann zugestimmt habe, war ich einfach nur sehr glücklich, hier sein zu dürfen und eine neue Herausforderung anzunehmen.“
Wie schwierig war es, den Glauben an die eigenen Stärken in den vergangenen beiden Saisons nicht zu verlieren?
Waldemar: „Es war ein Prozess. Wir waren eine sehr junge Mannschaft, natürlich klappte nicht alles von Beginn an. Man benötigt Zeit dafür. Wir hatten sportliche Höhen und Tiefen. Die Qualität war zwar immer da, aber die Konstanz hat uns gefehlt. Ich habe nie die Überzeugung verloren, dass wir uns auf einem Weg befinden, auf dem man Erfahrungen sammeln und negative in positive Erkenntnisse umwandeln kann. Ich will mit dem VfB etwas erreichen und bin froh, dass wir jetzt da stehen, wo wir sind.“
Nach dem Abgang von Wataru Endo hast du die Kapitänsbinde übernommen. Wie lebst du dieses Amt?
Waldemar: „Ich mache eigentlich nichts grundlegend anders als zuvor. In erster Linie zählt für mich die Leistung auf dem Platz. Ich versuche immer ans Limit zu gehen. Ich verstehe mich mit jedem aus der Mannschaft, versuche jedem zu helfen und meine Erfahrungen einzubringen. Natürlich hat mir das Amt in der einen oder anderen Situation nochmal ein bisschen mehr Verantwortung übertragen.“
Bis 2027 wirst du nun das Brustring-Trikot tragen. Wie hast du deine Entscheidung zur Vertragsverlängerung gefällt?
Waldemar: „Am Ende war es für mich eine Bauchentscheidung. Ich fühle mich wohl und spüre jeden Tag das Vertrauen des VfB und von unseren Fans. Das sind Punkte, die viel Wert sind. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat. Es war nicht schwer, ja zu sagen.“
Nach einem besonderen Jahresabschluss und Heimsieg gegen den FC Augsburg gab es zwei Auswärtsniederlagen gegen Gladbach und Bochum. An was hat es zuletzt in Bochum gefehlt?
Waldemar: „Wir hätten unsere Angriffe besser zu Ende spielen müssen, da nehme ich auch meine Chance mit dazu. Am Ende stand Bochum mit zehn Mann in der Box und hatte immer ein Bein dazwischen. Das pusht die verteidigende Mannschaft dann zusätzlich. Wir haben versucht, das Tor zu erzwingen, das wollte jedoch nicht funktionieren. Wir haben jetzt die Chance, es zuhause gegen RB Leipzig besser zu machen.“
Das komplette Interview mit Waldemar Anton, seine Lieblingself sowie weitere Zahlen, Daten und Fakten über unseren Captain könnt ihr in der neuen Ausgabe der stadion aktuell gegen RB Leipzig lesen.