Es war ein Erfolg der Kategorie Arbeitssieg, ein „intensives, enges und sehr anspruchsvolles Spiel“ fasste VfB-Coach Sebastian Hoeneß die Partie zusammen. Der VfB nahm den Fight an und kontrollierte die Partie schließlich über weite Phasen. „Im letzten Drittel waren wir jedoch nicht zwingend genug und haben unsere Situationen oftmals nicht zu Ende gespielt“, so der Chefcoach weiter. „Es war heute erneut eine richtige Teamleistung. Wir hatten mit Anthony Rouault und Jamie Leweling zwei Debütanten in der Startelf, die ihren Job sehr ordentlich gemacht haben und mit Silas und Deniz Undav zwei Einwechselspieler, die das Spiel mit entschieden haben. Das ist unser Weg, unser Teamspirit und um diesen fighten wir in jeder Partie.“
Momentum genutzt
Die Partie im ausverkauften RheinEnergieSTADION blieb lange torlos, weil die Chancenverwertung auf beiden Seiten verbesserungswürdig war. Letztlich konnte der VfB das Momentum aber auf seine Seite ziehen. So gewannen Waldemar Anton, der am Samstag sein 100. Bundesligaspiel für den VfB absolvierte, und Co. nicht nur mehr Zweikämpfe (55 Prozent) – auch die Passquote (88 zu 81 Prozent) und der Ballbesitz (59 Prozent) sprachen für den VfB.
Weiße Weste
Der FC sah jedoch nicht untätig zu und verzeichnete am Ende 14 Torversuche (VfB: 18). Davie Selke, Dejan Ljubicic, Faride Alidou und Luca Waldschmidt hatten in Geburtstagskind und VfB-Schlussmann Alexander Nübel jedoch ihren Meister gefunden, der nach den Heimsiegen gegen Bochum und Freiburg seinen Kasten ein drittes Mal sauber gehalten hat. „Es gibt fast nichts Schöneres zum Geburtstag. Wir wussten, dass uns in Köln ein stimmungsgeladener Hexenkessel erwartet. Nach der Druckphase des FC haben wir das Spiel jedoch kontrolliert und am Ende verdient gewonnen“, sagte Alexander Nübel. „Man sieht, dass wir zusammenarbeiten und dass wir auch gemeinsam schwierige Spielphasen überstehen können. Das ist unser Schlüssel zum Erfolg.“
Joker sticht
Vor allem über die linke Seite, die unter anderem Chris Führich beackerte, sorgte der VfB immer wieder für Gefahr im FC-Strafraum. Durch seinen unermüdlichen Einsatz gewann Führich die meisten Zweikämpfe im VfB-Dress (71 Prozent) und lieferte vier Torvorlagen – eine führte schließlich zum Erfolg. Als Atakan Karazor nach einer guten Stunde angeschlagen vom Platz musste, entschied sich Sebastian Hoeneß für den offensiven Wechsel. Mit Deniz Undav brachte er einen Angriffsspieler für den defensiv agierenden Atakan Karazor. Mut und Gespür zahlten sich aus und Deniz Undav benötigte lediglich sechs Minuten, bis die Kugel erstmals im Netz zappelte. „Nach meiner vergebenen Chance letzte Woche gegen Darmstadt war ich sauer auf mich selbst. Unser Trainer hat mich aufgerichtet, mir gut zugeredet und mich motiviert, heute treffe ich doppelt. Ich bin überglücklich“, so Deniz Undav. „Als Einwechselspieler musst du immer bereit sein und deine Mannschaft auf und neben dem Platz unterstützen. Das ist unser Motto und daraus resultiert unser guter Teamspirit.“ Mit dem 2:0 zog Deniz Undav dem FC in der Schlussphase endgültig den Stecker und machte durch seinen Doppelpack den VfB-Auswärtssieg perfekt. „Deniz hat es gut gemacht. Beim ersten Treffer guckt er den Keeper aus, beim zweiten hat er das richtige Bauchgefühl und steht optimal. Ich freue mich für ihn, dass er doppelt getroffen hat“, sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Besonders war die Partie auch für Pascal Stenzel, der sein 100. Pflichtspiel für den VfB absolvierte und für Maximilian Mittelstädt, dessen Einsatz der 150. in der Bundesliga war.
Mit Blick auf die anstehende Trainingswoche und das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg gilt für Sebastian Hoeneß nun erneut: „auf dem Boden bleiben, hart trainieren und als Mannschaft geschlossen agieren.“
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