Kurz nach dem Abpfiff in Leverkusen überwog bei den VfB-Akteuren die Ernüchterung. „Es ist sehr, sehr bitter“, fasste Chris Führich den Ausgang des dritten Duells mit Bayer Leverkusen in dieser Saison zusammen. „Ich habe heute nur ein Wort übrig: Enttäuschung“. Erst weit nach dem Ende der regulären Spielzeit sorgten die Gastgeber für das 2:2 und den Schlusspunkt in einer erneut hochklassigen Partie.
Nach einer torlosen und größtenteils chancenarmen ersten Halbzeit gelang dem VfB zunächst ein Blitzstart in den zweiten Spielabschnitt: Chris Führich besorgte nach einer schnellen Umschaltaktion über Waldemar Anton und Jamie Leweling das 1:0 für die Jungs aus Cannstatt. Kurze Zeit später nutzte Deniz Undav eine Unachtsamkeit der Leverkusener im Aufbauspiel aus und netzte abgeklärt zum 2:0 für die Elf von Sebastian Hoeneß ein. „Wir haben ein großartiges Spiel gemacht, insbesondere in der zweiten Hälfte. Wir hätten den Sieg heute verdient gehabt“, bilanzierte der Cheftrainer nach dem Abpfiff. Trotz des Doppelschlages verpasste es der VfB in der Folge, ein drittes Tor nachzulegen. Stattdessen gelang dem Deutschen Meister der Anschlusstreffer durch Amine Adli nach etwas mehr als einer Stunde. „Leverkusen ist in einer Phase zurückgekommen, in der sie im Grunde aus dem Spiel waren“, so Sebastian Hoeneß. Weil der VfB sich trotz zunehmender Leverkusener Spielanteile nicht in der eigenen Hälfte einmauerte, ergaben sich auch für die Jungs aus Cannstatt – insbesondere nach den Einwechslungen von Silas und Wooyeong Jeong – immer wieder Entlastungsangriffe nach vorn. Mehrfach hatten die Schwaben die Entscheidung auf dem Fuß.
Im Tor des VfB bewahrte Alexander Nübel seine Mannschaft durch starke Reflexe in der Schlussphase lange vor dem Ausgleich, konnte diesen schlussendlich aber nicht verhindern, als Leverkusens Robert Andrich nach einem Standard für die Gastgeber in der letzten Aktion des Spiels der Ball vor die Füße fiel. „Das 3:1 für uns lag in der Luft. Aber Leverkusen hat daran geglaubt und es erneut geschafft. Das tut weh“, ordnete Alexander Nübel den Ausgang der Partie ein. Trotz des späten Gegentreffers in Leverkusen machte der VfB am Samstag einen weiteren Punkt auf Platz fünf gut und ist neben Borussia Dortmund die einzige Bundesliga-Mannschaft in dieser Saison, die in beiden Spielen gegen den neuen Deutschen Meister ohne Niederlage blieb.
Gegen den FC Bayern München soll im Heimspiel am kommenden Samstag (ab 15:30 Uhr) ein ähnlich guter Auftritt folgen wie im Rheinland. „Jeder Einzelne ist an seine Grenzen gegangen. Genauso müssen wir nächste Woche auch auftreten“, schwor Chris Führich seine Mannschaftskollegen ein.