Die Jungs aus Cannstatt erwischtem im ausverkauften Merck-Stadion am Böllenfalltor einen Auftakt nach Maß. Nach anfänglichem Abtasten übernahm der VfB früh die Spielkontrolle und kam nach einer knappen Viertelstunde durch die Kopfballkombination von Waldemar Anton und Serhou Guirassy nach einer Ecke zur 1:0-Führung (14.). Für den Guineer bedeutete sein Tor beim ersten Startelfeinsatz seit Dezember den 18. Treffer im 16. Einsatz.
Die Hausherren ließen sich vom Gegentreffer nicht beirren und schlugen keine zwei Minuten später zurück. Weil dem satten Torabschluss von Marvin Mehlem jedoch ein Handspiel Sebastian Polters vorausging, nahm der Schiedsrichter den Treffer nach VAR-Einsatz zurück. Den turbulenten Minuten folgte eine 20-minütige Unterbrechung aufgrund von Fan-Protesten, nach denen der VfB nur noch schwer in die Partie fand. Die besseren Chancen gehörten bis zur Pause den Darmstädtern. „Bis zur Unterbrechung sind wir gut drin, verlieren danach jedoch etwas den Faden und waren nicht mehr griffig genug. Darmstadt hat nach der Spielunterbrechung umgestellt und wir haben nicht mehr die nötige Handlungsschnelligkeit im Ballbesitz gezeigt“, befand Cheftrainer Sebastian Hoeneß nach dem Spiel.
Defensive bleibt trotz Unterzahl stabil
Zwar nahm der VfB die knappe Führung trotz guter Gelegenheiten für die Gastgeber mit in die Pause, auch weil Fabian Bredlow unter anderem stark gegen VfB-Leihgabe Luca Pfeiffer parierte. Die Gelb-Rote Karte gegen Pascal Stenzel kurz vor dem Pausenpfiff stellte die Jungs aus Cannstatt aber vor eine weitere Herausforderung. Es war der dritte Platzverweis für Pascal Stenzel im 132. Bundesligaspiel und der erste für den VfB in der laufenden Saison.
Sebastian Hoeneß reagierte auf den Platzverweis, in dem er Josha Vagnoman für Jamie Leweling einwechselte. Der VfB war in der Folge gegen anlaufende Darmstädter vor allem in der Defensive gefordert. „Nach der gelb-roten Karte war allen klar, dass es nur mit Kampf geht, und den haben wir heute gezeigt. Wir haben uns in der Pause eingeschworen“, so Atakan Karazor zur zweiten Halbzeit. In der Schlussphase schlugen die Darmstädter immer wieder lange Bälle, boten dem VfB dadurch aber auch größere Räume für Gegenstöße. So war es zunächst Wooyeong Jeong, der den Pfosten traf. Wenige Minuten später scheiterte auch Enzo Millot mit einem gefühlvollen Schlenzer am Aluminium, Winter-Neuzugang Mo Dahoud staubte jedoch zum 2:0 ab und bejubelte seinen Premierentreffer (90.+2). Trotz des Darmstädter Anschlusstreffers im direkten Gegenzug feierte der VfB am Ende einen hart umkämpften Sieg in Unterzahl. „Heute ist es uns gelungen, einen dreckigen Arbeitssieg mit nach Hause zu nehmen. Mein erster VfB-Treffer war ein Erfolgserlebnis für mich, ein richtig schönes Gefühl. Auch deshalb, weil sich die Jungs so sehr für mich gefreut haben. Ich fühle mich richtig wohl hier“, freute sich Neuzugang und Torschütze Mo Dahoud. Auch Kapitän Waldemar Anton zeigte sich erleichtert: „Mit einem Mann weniger war es schwierig, die gesamte Mannschaft hat aber gut gearbeitet und ist für einen Mann mehr gelaufen. Das war der Grund, warum wir heute gewonnen haben.“
Beim vierten Bundesligasieg in Folge erzielte der VfB am Samstag seine Saisontreffer 50 und 51. Diesen Meilenstein hatte man in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt der Saison erst zweimal erreicht: In den Saisons 1996/1997 (51 Tore) und 1984/1985 (57 Tore). Noch dazu stellt der VfB mit 13 Treffern aus fünf Spielen die beste Offensive der Rückrunde. Am kommenden Samstag sind die Cannstatter Jungs das nächste Mal gefordert, wenn von 15:30 Uhr an der 1. FC Köln in der MHPArena zu Gast ist.
Hinweis:
Die VfB-Profis haben am Sonntag und Montag trainingsfrei. Die nächste öffentliche Einheit findet am kommenden Dienstag, 20. Februar, um 10:30 Uhr, am VfB-Clubgelände statt.