Beim Gastspiel in Wolfsburg erwischte der VfB am Samstagabend einen Start nach Maß. Immer wieder hatten allen voran Maximilian Mittelstädt und Chris Führich auf der linken Außenbahn in der ersten Viertelstunde mit Tempo und scharfen Hereingaben für Wirbel gesorgt. Nach 14 Minuten fand schließlich Mittelstädt den am Elfmeterpunkt hochsteigenden Serhou Guirassy, der mit der ersten großen Torchance zur verdienten Führung traf. Weil die Jungs aus Cannstatt auch in der Folge konzentriert auftraten, nahm die Elf von Sebastian Hoeneß eine verdiente Halbzeitführung mit in die Kabine. „Unterm Strich war es eine sehr ordentliche erste Halbzeit, in der wir nichts zugelassen haben“, bilanzierte der VfB-Cheftrainer.
Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit trafen die Gastgeber mit ihrer ersten großen Chance zum Ausgleich – ein Rückschlag für den VfB, der aber umgehend zurückschlug. VfL-Torschütze Joakim Maehle hatte Enzo Millot beim Einlaufen in den Strafraum an der Schulter zu Boden gezogen, Serhou Guirassy verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:1. Für den Stürmer bedeutete sein Doppelpack die Saisontore 19 und 20, mehr Tore hatte ein Angreifer des VfB zu diesem Zeitpunkt einer Saison noch nie. „Ich bin glücklich über meine Tore, der Sieg ist nach dem Unentschieden in der vergangenen Woche aber noch wichtiger“, sagte Serhou Guirassy, der in Wolfsburg bereits zum sechsten Mal in dieser Spielzeit mindestens zwei Tore erzielte.
Nach dem 3:1 durch Josha Vagnoman schien der VfB etwas mehr als zehn Minuten vor dem Ende wie der sichere Sieger, doch die Gastgeber kamen durch den Anschlusstreffer Lukas Nmechas noch einmal ins Spiel. „Es ist extrem wichtig, auch solche Phasen zum Ende eines Spiels zu überstehen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinem Treffer helfen konnte“, so Torschütze Josha Vagnoman nach dem Abpfiff.
Mit einer beherzten Defensivleistung in den letzten Minuten brachte der VfB in einem mittlerweile hitzigen Spiel mit vielen Unterbrechungen den siebten Auswärtssieg der Saison unter Dach und Fach. „Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Sicherheit und welchem Selbstbewusstsein die Mannschaft heute aufgetreten ist“, befand Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Sebastian Hoeneß fügte an, dass seine Mannschaft „bis zum Schluss überragend gemeinsam verteidigt und gefightet“ habe und man deshalb „als stolzer Sieger vom Platz gehen“ könne. Der Sieg in Wolfsburg, der fünfte in den vergangenen sechs Spielen, war der dritte Auswärtserfolg des VfB in Serie. Mit nunmehr 50 Punkten aus den ersten 24 Partien spielen die Jungs aus Cannstatt damit die punktbeste Saison der Vereinsgeschichte.