Kurz nach Abpfiff ist die Enttäuschung am Dienstagabend zunächst groß. Im DFB-Pokal-Viertelfinale hatte man die einzige in Europa ungeschlagene Mannschaft am Rande einer Niederlage. Zweimal ging der VfB durch Waldemar Anton (11.) und Chris Führich (58.) in Führung, zweimal glich Leverkusen mit Robert Andrich (50.) und Amine Adli (66.) die Partie wieder aus. Das letzte Wort hatte dann jedoch der deutsche Nationalspieler Jonathan Tah, der in der 90. Minute für die Entscheidung sorgte. „Im Pokal geht es in erster Linie ums Weiterkommen. Das ist uns nicht gelungen und wir sind sehr enttäuscht“, sagte der VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. „Es war ein intensives Spiel, in dem es keine Ruhepausen gab und in dem jeder einzelne über 90 Minuten gefordert war. Aber die entscheidenden Kleinigkeiten waren heute nicht immer auf unserer Seite.“ VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß fügte an: „Wir haben ein großartiges Fußballspiel gesehen und können stolz darauf sein, was wir geleistet haben. Wir wollten Leverkusen vor eine große Aufgabe stellen, sie zum Nachdenken bringen und das haben wir erreicht.“
Auf Positivem aufbauen
Bis zur 89. Minute sah eine in vielen Bereichen ausgeglichene Partie keinen Sieger vor. Beide Teams investierten enorm viel, spulten jeweils rund 120 Kilometer ab und führten intensive Zweikämpfe. „Wir haben extrem gefightet, alles dafür gegeben. Natürlich ist ein Gegentor in der 90. Minute dann extrem bitter. Aber auf diese Leistung können und wollen wir aufbauen“, so Fabian Wohlgemuth weiter. Während der VfB in der Zweikampfquote mit 60 Prozent die Nase vorne hatte, schoss Leverkusen etwas häufiger aufs Tor (16 zu elf Torversuche). Vor allem in der zweiten Hälfte bewahrte Alexander Nübel den VfB vor einem früheren Gegentor, das der VfB durch einen präzisen Abschluss von Robert Andrich dann trotzdem hinnehmen musste. Die Reaktion der Mannschaft nach dem 1:1 beeindruckte den VfB-Cheftrainer. „Das war großartig und mental anspruchsvoll. Wir hingen nach dem Ausgleich kurz in den Seilen, haben dann den Schalter wieder umgelegt und sind ins Pressing gekommen. Wir hatten ein paar gute Balleroberungen, eine davon führte zur 2:1-Führung“, analysierte Sebastian Hoeneß. „Das 2:2 tat uns dann richtig weh, in der Situation waren wir kurzzeitig nicht gut strukturiert. Dann wurde es zum Spektakel, es war ein offenes Spiel. Man muss aktuell einfach den Hut vor Xabi Alonso und seiner Mannschaft ziehen, wie sie am Ende die Möglichkeit nutzen, die Partie doch noch auf ihre Seite zu ziehen. Uns tut es weh, dennoch können wir erhobenen Hauptes nach Hause fahren.“
Blick auf das Heimspiel gegen Mainz
Nun gilt es, nach einem trainingsfreien Mittwoch die positiven Momente ab Donnerstag mit in die Vorbereitung auf das anstehende Heimspiel gegen Mainz zu nehmen. „Die Mannschaft zeigt jede Woche aufs Neue, welche Ambitionen sie hat“, so Fabian Wohlgemuth. „Unser nächster Fokus liegt jetzt auf dem Heimspiel gegen Mainz. Wir wollen in der Bundesliga weiterhin erfolgreich sein.“
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