Nach dem neunten Saisonsieg des VfB drehte sich vieles um Deniz Undav. Mit seinen zwei Treffern – seine Saisontore sechs und sieben – war der Angreifer maßgeblich am 2:1-Erfolg der Jungs aus Cannstatt im Deutsche-Bank-Park beteiligt. Erst traf er nach 59 Sekunden zum frühen 1:0, dann kurz vor der Halbzeitpause zur erneuten Führung. Den Schlüssel zum Sieg sah der 27-Jährige jedoch vielmehr in der wieder einmal geschlossenen Mannschaftsleistung. „Wir haben uns in jeden Ball reingeworfen, jeden Schuss versucht zu blocken. Unsere Verteidiger und Sechser machen einen sehr guten Job. Wir sind als Kollektiv überragend.“
Ähnlich sah es auch VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß: „Gegen Ende war es eine sehr lange Zeit, in der wir verteidigen und leiden mussten. Das haben wir getan, das war sehr reif. Wir haben gegen eine sehr gute Frankfurter Mannschaft nicht die ganz klaren Chancen zugelassen. Es war nicht der schönste Sieg, aber er fühlt sich sehr gut an.“
Gerade in der ersten Halbzeit wurde der VfB von hoch attackierenden Frankfurtern häufig in die eigene Hälfte gedrängt. Dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß gelang es in dieser Phase nur selten, mit einem ruhigen Spielaufbau für Kontrolle und eigene Torchancen zu sorgen. „Wir waren einen Tick zu offen, waren nicht gut bei zweiten Bällen und hatten auch nicht die Ballsicherheit, die wir schon gezeigt haben“, fand der Cheftrainer auch Kritikpunkte.
Abgeklärte Leistung
Mit der Führung durch den zweiten Undav-Treffer im Rücken zeigte der VfB in Hälfte zwei dann aber eine „durch und durch abgeklärte“ Leistung, wie es Sportdirektor Fabian Wohlgemuth beschrieb. „Wir wussten, dass es harte Phasen geben würde. Die Truppe hat in diesen Momenten sehr gut zusammengehalten und sehr gut verteidigt. Das war in den meisten Spielphasen sehr reif.“ Dass die eingewechselten Serhou Guirassy und Silas mit ihren Chancen (82. und 86. Minute) das beruhigende 3:1 verpassten, fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht.
Energiebündel
Neben Deniz Undav war auch Maximilian Mittelstädt an beiden VfB-Toren direkt beteiligt. Beim 1:0 behauptete der Linksverteidiger den Ball stark, bevor er einen überlegten Pass ins Zentrum spielte, der den Treffer einleitete. Das 2:1 bereitete der Neuzugang aus Berlin mit einer präzisen Flanke vor. „Ich habe mich beim VfB sehr schnell wohlgefühlt. Das gibt mir auf dem Platz viel Energie für ein gutes Spiel“, freute sich der 26-Jährige. „Wir sind auf und neben dem Platz eine Einheit. Wir sind sehr ausgeglichen, machen vorne die Tore und verteidigen hinten alles weg.“
Das soll auch die Marschrichtung für die kommenden Wochen, in denen einige anspruchsvolle Aufgaben auf den VfB warten - angefangen beim Heimspiel gegen Werder Bremen am nächsten Samstag.