Bereits vor Anpfiff herrschte eine knisternde Atmosphäre in der mit 54.500 Zuschauern ausverkauften MHPArena – das Bundesliga-Spitzenspiel stand an. Und schon ab der ersten Minute wurde das Duell zwischen dem VfB und dem ungeschlagenen Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen diesem Status gerecht. Nach 90 intensiven und temporeichen Minuten kamen viele Beteiligte zu einem ähnlichen Fazit, welches VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth folgendermaßen formulierte: „Es war in allen Bereichen ein Topspiel auf sehr hohem Niveau. Am Ende ist das 1:1aufgrund der beiden unterschiedlichen Halbzeiten ein leistungsgerechtes Remis.“
VfB startet furios
In diesem knüpfte der VfB in Hälfte eins nahtlos an die hervorragende Leistung vom 2:0 im DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund am Mittwoch an und kontrollierte die Partie phasenweise klar. Nachdem Chris Führich, Deniz Undav oder auch Serhou Guirassy zunächst noch mehrmals am starken Bayer-Torhüter Lukas Hradecky scheiterten, besorgte Führich in Minute 40 das 1:0 – die verdiente Führung eines überlegenen VfB. „In der ersten Hälfte haben wir sehr stark gespielt und hätten noch ein, zwei Tore mehr schießen können“, sagte Mittelfeldspieler Angelo Stiller. Auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß sah in der Ausbeute vor dem Tor den einzigen Kritikpunkt einer ansonsten tollen ersten Hälfte. „Wir haben es geschafft, Leverkusen zu ärgern. Es hätte aber noch ein Tor mehr sein können. Wir haben die ein oder andere gute Situation verstreichen lassen.“
Mit Leidenschaft verteidigt
Die Werkself kam besser aus der Halbzeitpause, glich durch Florian Wirtz aus (47.) und setzte den VfB deutlich öfter als noch im ersten Durchgang unter Druck. Die Jungs aus Cannstatt hielten aber stark dagegen und ließen nur wenig zu. Exemplarisch für die kämpferisch starke Leistung stand Waldemar Anton. Mit einem Kopfverband nach einem Zusammenstoß aus der ersten Hälfte gezeichnet, hielt der VfB-Spielführer die Defensive in den Drangphasen der Gäste zusammen. „Waldi ist Kapitän und geht voran. Dass er sich durchbeißt, sagt alles über seinen Charakter“, lobte Fabian Wohlgemuth den Innenverteidiger. „Der Rückschlag nach der Pause hat wehgetan. Die Jungs haben aber gekämpft wie die Löwen“, ergänzte Sebastian Hoeneß.
Der Südschlager steht an
So blieb es dann beim leistungsgerechten Remis, dem ersten für den VfB in dieser Saison. Mit diesem, so Torschütze Chris Führich, „können am Ende beide Mannschaften zufrieden sein.“ Nach einer intensiven und kräftezehrenden EnglischenWoche haben die Jungs mit dem roten Brustring nun eine Woche Zeit zur Regeneration und Vorbereitung auf das nächste Spiel. Dieses führt das Team von Trainer Sebastian Hoeneß in die Allianz Arena zum FC Bayern München (Sonntag, 19:30 Uhr), ehe das Heimspiel gegen den FC Augsburg am Mittwoch, den 20. Dezember (Anpfiff 20:30 Uhr, Tickets im freien Verkauf) das Jahr abschließt.