Auf dem Zettel haben am frühen Samstagabend viele Spieldaten für den VfB gesprochen. Nach 90 Minuten stehen 23 zu sieben Torschüsse und 73 Prozent Ballbesitz zugunsten des VfB. Man spielte weit mehr als doppelt so viele Pässe als Hoffenheim (705 zu 262) und brachte mehr Ecken herein (6 zu 0). Dennoch musste sich der VfB in einem packenden Baden-Württemberg-Duell am Ende mit 2:3 geschlagen geben. Ein Faktor war zweifelsohne ein hervorragender Oliver Baumann im TSG-Gehäuse, der die vielfachen Torversuche des VfB, inklusive Elfmeter, gehalten hatte. „Es geht um Tore und um Effizienz. Auf dem Papier waren wir am Ende in vielen Bereichen zwar besser, aber eben nicht so effizient wie Hoffenheim“, fasste VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß zusammen. „Die ersten beiden Tore haben Hoffenheim in die Karten gespielt. Sie haben etwas tiefer gegen uns verteidigt, um dann ihre Umschaltsituationen zu nutzen. Da haben wir nicht gut ausgesehen.“
Spielkontrolle und Comeback-Qualitäten
Trotz des Rückstandes zeigte der VfB eine gute Reaktion und hielt weiterhin an seiner Spielidee und -kontrolle fest. Die Botschaft in der Halbzeitpause war klar – viel fehlte nicht, um ins Spiel zurückzukommen. Das gelang dem VfB auch durch den Treffer von Chris Führich (61‘), der die Kugel nach schnellem Doppelpass mit Deniz Undav überlegt zum 1:2-Anschluss einschob. „Danach wäre es wichtig gewesen, das Spiel weiter zu kontrollieren und kein Gegentor mehr zuzulassen. Da hat sich Hoffenheim sehr effizient gezeigt“, so Sebastian Hoeneß. Zwar gelang Deniz Undav der erneut wichtige Anschlusstreffer zum 2:3 in der 73. Minute, die Schlussphase verteidigte die TSG jedoch leidenschaftlich. „Wir haben am Ende nochmals versucht, das Spiel zu drehen. Die Chancen waren da, die Leistung war gut, hier kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, so Sebastian Hoeneß über die Schlussviertelstunde. Das bestätigt auch VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth: „Die Teamleistung kann uns alle optimistisch stimmen. Es war viel Leidenschaft, Wille und Aggressivität dabei. Hoffenheim hat mit Eiseskälte, ein bisschen Glück und einem sehr guten Torwart das Maximum herausgeholt.“
Neuen Fokus setzen
Zeit, um mit sich zu hadern, gibt es keine. In drei Tagen steht mit dem DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. „Das finde ich gut, es ist die beste Möglichkeit, um Rückschläge zu verarbeiten“, so Sebastian Hoeneß, der mit seiner Mannschaft in den kommenden Trainingseinheiten unter anderem an folgenden Themen arbeiten möchte: „Konterabsicherung, etwas wacher verteidigen und weitere Chancen kreieren. Neues Spiel, anderer Charakter, wir wissen, dass es gegen Union Berlin eine erneut harte Aufgabe wird.“ Dass der VfB nach Rückschlägen zurückkommen kann, hat er bereits in dieser Saison gezeigt. „Wir sind auch nach der Partie in Leipzig recht schnell wieder aufgestanden“, erinnerte Fabian Wohlgemuth. „Die Mannschaft ist so stabil, dass sie damit umgehen kann.“
Mit den Fans im Rücken nehmen VfB-Kapitän Waldemar Anton und Co. die Aufgabe am Dienstagabend gegen Berlin ins Visier: „Wir wissen, dass wir zuhause mit den Fans im Rücken eine enorme Kraft entwickeln können. Es ist schade und ärgerlich, dass wir gegen Hoffenheim ein Heimspiel verloren haben. Jetzt gilt: abhaken und schnell nach vorne schauen.“
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