Nach der Auswärtsniederlage in Gladbach hatte sich der VfB viel vorgenommen. Personell trat man mit ähnlichem Kader wie zuletzt gegen die Fohlen an, lediglich Jamie Leweling ersetzte Pascal Stenzel in der Startelf – auf der Ersatzbank kehrte Roberto Massimo nach muskulären Problemen zurück. Bochum arbeitete von Beginn an leidenschaftlich gegen den Ball, spielte seine Körperlichkeit aus und versuchte stets, den Spielfluss des VfB zu unterbinden. Nach Wiederanpfiff bewies sich der VfL effizient, setzte einen Lucky Punch und entschied dadurch die Partie. „Eine bittere Niederlage. Bitter deswegen, weil wir eigentlich über 90 Minuten hinweg viele Dinge richtig gemacht haben. In der ersten Halbzeit hat Bochum keine nennenswerte Chance gehabt. Wir hatten drei, vier aussichtsreiche Situationen in einem Spiel mit vielen Unterbrechungen. Daraus hätten wir mehr machen und in Führung gehen können“, fasste VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß die erste Hälfte zusammen.
Statistik-Plus bringt keine VfB-Führung
Nach einer außergewöhnlichen Halbzeitpause, die der VfB mit allen verantwortlichen im Detail aufarbeiten wird (zum Statement), fand der VfL Bochum besser in die Partie zurück und erzielte nach einer falschen Entscheidung im VfB-Aufbauspiel den 1:0-Führungstreffer. „Das ist genau das, was dir in Bochum nicht passieren darf. Du darfst nicht in Rückstand geraten. Trotzdem finde ich, dass unsere Reaktion richtig gut war“, bewertete Sebastian Hoeneß die Antwort seine Mannschaft. „Wir hatten direkt eine sehr aussichtsreiche Kontersituation, in der wir jedoch erneut eine falsche Entscheidung treffen. Hinzu kommen zwei sehr große Torchancen aus fünf, sechs Metern, bei denen wir das Tor beide Male verfehlen. Auf der anderen Seite müssen wir noch zwei Kontersituationen der Gastgeber überstehen. Es ist gerade eine schwierige Phase, aus der wir geschlossen herausgehen. Das Ergebnis tut uns sehr weh, das hätte nicht sein müssen.“ Unter dem Strich stehen am Ende sieben zu eins Ecken, 63 Prozent Ballbesitz und 496 gespielte Pässe (Bochum: 295), die der VfB in nichts Zählbares umwandeln konnte.
Umstellung in der Schlussphase
In der Schlussviertelstunde nahm der VfB-Coach Veränderungen vor, brachte Roberto Massimo für Atakan Karazor, der dem VfB durch seine fünfte gelbe Karte im Heimspiel gegen RB Leipzig fehlen wird, und stellte infolgedessen in der Defensive auf eine Dreierkette um. Dan-Axel Zagadou rückte in die Sturmspitze, weitere Wechsel vermied Sebastian Hoeneß. „Dafür gab es zwei Gründe. Erstens, um eine Spielunterbrechung zu verhindern. Ich hatte das Gefühl, dass wir gut drin waren. Zweitens kann Daxo vorne direkt eine gute körperliche Komponente mitbringen“, erklärte der VfB-Coach. Bochum hingegen verteidigte weiterhin leidenschaftlich und dem beharrlich anlaufenden VfB gelang es nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Hinzu kam ein starker Manuel Riemann, der bereits gegen Deniz Undav mehrfach gut parierte und auch den letzten Versuch von Waldemar Anton fünf Minuten vor Schluss festhielt.
Mangelnde Effizienz
Nach der 1:3-Niederlage in Gladbach bekommt der VfB nun einen erneuten Dämpfer. VfB-Coach Sebastian Hoeneß kritisierte nach 19 zu sechs Torschüssen die mangelhafte Chancenverwertung seines Teams. „Wir müssen vor dem Tor effizienter sein, die Vielzahl an Torraummöglichkeiten besser ausspielen und natürlich auch besser verwerten. Am Ende geht’s um Tore. Wir machen zu wenig aus unseren Chancen und der Gegner benötigt gerade nicht allzu viel, um Tore zu erzielen“, so Sebastian Hoeneß, der die richtigen Stellschrauben drehen wird, um diese Phase schnellstmöglich zu beenden. „Jetzt ist es wichtig, dass wir eine gute Balance finden aus cool bleiben, zusammen bleiben und geschlossen bleiben. Wir müssen und werden jetzt gut und hart trainieren und ein Bewusstsein für diese Situationen schaffen. Wenn wir das gemeinsam hinbekommen, da glaube ich ganz fest daran, dann können wir diese Phase auch kurz halten.“
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