Weiß-rote Pokalduelle im Ländle

Der VfB bestreitet am Samstag nach fünf intensiven Vorbereitungswochen sein erstes Pflichtspiel der Saison 2023/2024 im DFB-Pokal. Traditionell steht für die Mannschaft in der ersten Pokalrunde dabei ein Auswärtsspiel auf dem Programm. In dieser Spielzeit ist der Reiseaufwand für das Erstrundenduell aber überschaubar. Von 13 Uhr an (im VfB-Radio und VfB-Liveticker) gastiert die Mannschaft von Sebastian Hoeneß im knapp 50 Kilometer entfernten Stadion an der Kreuzeiche und trifft dort auf den Regionalligisten TSG Balingen. Die Balinger sind Ligakonkurrent der VfB U21 und im Nachwuchsbereich Kooperationspartner des Clubs aus Bad Cannstatt. Die Partie ist ausverkauft.

In der langen VfB-Pokalhistorie gab es immer wieder Duelle mit Vereinen aus Baden-Württemberg. Ein Blick zurück auf weiß-rote Pokalduelle im Ländle (berücksichtigt sind Partien seit der Wiedereinführung des Pokalwettbewerbs im Jahr 1952).

Das Erste

Als Titelverteidiger in den Pokalwettbewerb der Saison 1954/1955 gestartet, empfing der VfB am 27. November 1954 den Karlsruher SC im Neckarstadion. Die Viertelfinal-Partie gegen Karlsruhe endete mit einem enttäuschenden 2:5 aus VfB-Sicht. Leo Kronenbitter hatte die Wasenelf zunächst in der 25. Minute in Führung gebracht, ehe die Gäste das Spiel drehten und mit einer 4:1-Führung in die Pause gingen. Erwin Waldner erzielte in der 71. Minute zwar noch den 2:4-Anschlusstreffer, eine Aufholjagd blieb allerdings aus.

Duell in Reutlingen

Der Spielort Reutlingen war in der Saison 1963/1964 ein gutes Pflaster für den VfB. Nachdem die Mannschaft mit dem roten Brustring den SSV Reutlingen 05 zunächst zu Hause empfangen hatte und die Partie nach Verlängerung mit 2:2 endete, kam es wenige Tage später zu einem Wiederholungsspiel in Reutlingen. In dieser Partie setzte sich der VfB deutlich mit 4:0 durch. Ein Doppelpack von Manfred Reiner sowie Treffer von Dieter Höller und Eberhard Pfisterer brachten den Sieg. Der VfB schied später im Achtelfinale in einem weiteren Baden-Württemberg-Duell gegen den Karlsruher SC aus (1:2).

Das Rekordspiel

Am 27. August 1995 kam es zu einer denkwürdigen Partie zwischen dem damals frisch in die Regionalliga aufgestiegenen SV Sandhausen und dem VfB. Das Team des damaligen Trainers Rolf Fringer geriet durch den Platzverweis von Frank Verlaat in der achten Minute früh in Unterzahl, schaffte es während der 90 Minuten jedoch, zwei Mal in Führung zu gehen. Da die Sandhäuser aber jeweils zurückkamen, ging die Begegnung erst in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen – mit unglücklichem Ausgang für den VfB. Den 26. Elfmeter des Duells verschoss Hendrik Herzog für den VfB, sodass der SV Sandhausen am Ende über einen 13:12-Sieg im Elfmeterschießen jubelte. Es ist bis heute das längste Elfmeterschießen der Pokalgeschichte.

Das vereinsinterne Duell

Im November 2000 kam es in der 2. Runde des DFB-Pokals zu einem Kuriosum: Offiziell 4.000 Fans verfolgten im Robert-Schlienz-Stadion das Aufeinandertreffen der zweiten VfB-Mannschaft gegen das VfB-Lizenzspielerteam. Die Profis setzten sich nach 90 Minuten mit 3:0 durch. Christian Tiffert, Jochen Endress und Ioannis Amanatidis trafen. Die Partie war die erste und letzte Pflichtspiel-Begegnung der VfB Amateure gegen die weiß-rote Profimannschaft. Der DFB zog anschließend die Lehren aus dem unglücklichen Lotteriespiel und reagierte zunächst mit einer Änderung der Regularien, die eine Begegnung von Profi- und Amateurmannschaften desselben Vereins vor dem Pokalfinale unmöglich machte. Seit 2008/2009 ist pro Verein nur noch ein Team für die Teilnahme am DFB-Pokal zugelassen.

Der häufigste Gegner

Gleich fünf Mal hieß der Gegner des VfB im DFB-Pokal SC Freiburg. Allein in den vergangenen zehn Jahren kam es zu drei Duellen mit den Breisgauern. Vier Duelle gingen an die Jungs aus Cannstatt, einmal setzte sich der Sport-Club durch.

Die Bilanz

Der VfB trat bislang 21 Mal gegen einen baden-württembergischen Konkurrenten im DFB-Pokal an. 14 Mal verließ die Mannschaft mit dem roten Brustring den Platz als Sieger, fünf Mal musste sie sich geschlagen geben. Zwei Partien endeten unentschieden, einmal die Partie gegen Reutlingen, der ein erfolgreiches Wiederholungsspiel folgte. In der Saison 1971/1972 traten die Teams in Hin- und Rückspiel gegeneinander an.