VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
Profis, 5. November 2024

Von der grauen Maus zur Spitzenmannschaft

Am Mittwoch empfängt der VfB den amtierenden Europa League-Sieger Atalanta BC in Stuttgart (Anstoß 21 Uhr). Wir stellen den Traditionsclub aus der Lombardei und seine wichtigsten Akteure vor.

Die goldenen Jahre
Nachdem es der VfB am vergangenen Freitag beim Bundesligaduell mit Bayer Leverkusen bereits mit einem der beiden Teilnehmer des vergangenen UEFA Europa League-Endspiels zu tun bekam, folgt nun der zweite. Atalanta BC (Bergamasca Calcio) qualifizierte sich als Gewinner der Europa League (3:0-Sieg im Endspiel) für die Champions League, obwohl auch die Ligaplatzierung dafür ausgereicht hätte. Die abgelaufene Serie A-Saison beendete Atalanta auf Rang vier. Der Triumph in der Europa League ist der vorläufige Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Norditaliener, die im vergangenen Jahrzehnt zu einem Topteam des italienischen Fußballs sowie zum Dauergast in europäischen Wettbewerben avanciert sind. Seit Erfolgstrainer Gian Piero Gasperini im Jahr 2016 das Amt des Cheftrainers bei „I Nerazzurri“ („die Schwarz-Blauen“) übernahm, gelang Atalanta in sieben von acht Saisons der Einzug ins internationale Geschäft, unter anderem viermal in die Champions League und zweimal in die Europa League. Ein weiteres Mal schied man dort in der letzten Qualifikationsrunde aus.

Das sind die „Nerazzurri“
Vor dem Gewinn des zweitwichtigsten europäischen Clubwettbewerbs mussten die Fans Atalantas viele Jahrzehnte auf einen großen Erfolg warten: Den bis dato einzigen Titel holten die Lombarden im Jahr 1963, als man die Coppa Italia gewann. Insgesamt zehnmal stieg Atalanta in seiner Vereinshistorie ab und spielte während der Saison 1981/1982 sogar nur drittklassig, die überwiegende Zeit seit der Gründung im Jahr 1907 bzw. der erstmaligen Teilnahme am Spielbetrieb zur Saison 1914/1915 verbrachte Atalanta jedoch in der Erstklassigkeit. Einen Meistertitel gewannen die Norditaliener noch nie. Mit drei dritten Plätzen zwischen 2019 und 2021 erreichte man die besten Platzierungen in der heimischen Liga. Überhaupt landete Atalanta Seit der Amtsübernahme von Cheftrainer Gian Piero Gasperini landete Atalanta nur zweimal außerhalb der Top Fünf (Platz sieben 2017/2018 sowie Platz acht 2021/2022), zwischen 2019 und 2021 wurde man jeweils Dritter.

Seinen Namen verdankt Atalanta der Atalante, einer Figur aus der griechischen Mythologie, die als Jägerin für ihre Schnelligkeit bekannt ist. Sie wird auch im schwarz-blauen Vereinslogo dargestellt. Die Vereinsfarben, die dem Club den Beinamen „I Nerazzurri“ bescherten, hat der Club bereits seit 1920, als die beiden Lokalrivalen „Società Bergamasca di Educazione Fisica Atalanta“ und „Società Bergamasca di Ginnastica e Scherma“ miteinander zu „Atalanta e Bergamasca di Ginnastica e Scherma“ fusionierten. Während Atalanta zuvor in schwarz-weiß spielte, lief Bergamasca in blau-weißen Trikots auf. So einigte man sich auf die neue Farbkombination schwarz-blau. 1945 folgte die Umbenennung in „Atalanta Bergamasca Calcio“.

Viel Bewegung im Kader
Nach dem Gewinn der UEFA Europa League und der damit verbundenen Qualifikation für die Königsklasse weckten einige Spieler Atalantas Begehrlichkeiten in Europa. So verließ Mittelfeldstratege Teun Koopmeiners als wohl prominentester Name auf der Abgangsseite die Schwarz-Blauen, um sich Juventus Turin anzuschließen. Außerdem wechselte Innenverteidiger Caleb Okoli zu Leicester City, Offensivspieler Nicolo Cambiaghi zog es zum FC Bologna. Hinzu kommen acht weitere feste Abgänge. In El Bilal trifft am Mittwoch einer von derzeit sieben ausgeliehenen Spielern Atalantas auf seinen Stammverein.

Neben den zahlreichen Abgängen verzeichnete Atalanta auch einige Zugänge. So wurde in Charles De Ketelaere von der AC Mailand der direkte Ersatz für den zu Juventus abgewanderten Teun Koopmeiners fest verpflichtet. Bereits in der vergangenen Saison spielte der Belgier für die Nerazzurri. Mit zwei Toren und fünf Vorlagen in seinen ersten elf Ligaspielen für Atalanta erwischte er einen ebenso guten Start in die Saison wie Neuzugang Mateo Retegui, der aus Genua nach Bergamo wechselte und als Stürmer bereits auf elf Tore nach elf Spielen kommt. Weitere namhafte Neuzugänge sind Nicolo Zaniolo (Galatasaray Istanbul) und Odilon Kossounou (Bayer Leverkusen). In Mittelfeldspieler Lazar Samardžić (geboren in Berlin) sowie Defensivakteur Sead Kolasinac (geboren in Karlsruhe) spielen außerdem zwei Spieler mit Verbindungen nach Deutschland für die Lombarden. Sead Kolasinac spielte in der Hinrunde der Saison 2010/2011 kurz für die VfB U19.