Die Eintracht hat einen Lauf. Erst einmal wiesen die Frankfurter nach dem neunten Spieltag einer Bundesligasaison mehr Punkte auf als aktuell. In der Spielzeit 2012/2013 erspielten sich die Südhessen unter Cheftrainer Armin Veh als Aufsteiger 19 Punkte in den ersten neun Spielen – und hatten damit zwei Zähler mehr als aktuell. Und auch in Sachen Tabellenrang schnitt die derzeit drittplatzierte SGE selten besser ab: Nur sechsmal war man nach dem neunten Spieltag höher platziert als in dieser Runde, zuletzt stand man in der Saison 1993/1994 zu diesem Zeitpunkt noch besser da (Platz eins). Der Trainer war damals Klaus Toppmöller, der Vater des heutigen Eintracht-Cheftrainers Dino Toppmöller.
Der 43-Jährige hat das Spiel der Eintracht nach seiner ebenfalls nicht unerfolgreichen Premierensaison und der Qualifikation für die UEFA Europa League im Sommer nun auf ein neues Level gehoben: Zwar kassierte man bisher fünf Gegentore mehr als an den ersten neun Spieltagen der Saison 2023/2024, man erzielte mit 23 Treffern aber auch deutlich mehr als zuvor (zuvor zwölf) und weist damit den zweitbesten Angriff der Bundesliga nach dem FC Bayern (32 Tore) auf. Daran hat insbesondere das Frankfurter Sturmduo, bestehend aus Ex-VfBler Omar Marmoush und Hugo Ekitike, einen großen Anteil.
Dynamic Duo
Kaum ein Angriff sorgt derzeit für so viel Wirbel in Europa wie der der Eintracht. In den europäischen Top Fünf-Ligen (England, Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland) weisen nur die Sturmduos Robert Lewandowski/Raphinha (FC Barcelona, 21 Tore), Meteo Retegui/Ademola Lookman (Atalanta, 17 Tore) und Harry Kane/Michael Olise (FC Bayern, 16 Tore) mehr Tore auf als Omar Marmoush und Hugo Ekitike (14 Tore). Besonders Omar Marmoush präsentiert sich in den vergangenen Wochen in bestechender Form. Nachdem er in den ersten beiden Pflichtspielen der Saison noch ohne eigenen Treffer geblieben war, steuerte der Ägypter seither in wettbewerbsübergreifend zwölf Spielen zwölf Tore bei. In der Bundesliga steht der 25-jährige Omar Marmoush nach neun Spielen bei zehn Toren und sechs Vorlagen, sein 22-jähriger Sturmpartner Hugo Ekitike kommt auf vier Tore und zwei Vorlagen. Zusammen sind die beiden das Gesicht der aktuellen Eintracht, der jüngsten Mannschaft der Bundesliga.
Zahlreiche Verstärkungen, kaum Abgänge
Die drei jüngsten Anfangsformationen in dieser Bundesligasaison bot allesamt Eintracht Frankfurt auf. Beim 4:2-Auswärtssieg gegen Holstein Kiel schickte Cheftrainer Dino Toppmöller eine Elf mit einem Durchschnittsalter von 23,7 Jahren aufs Feld. Auch die zweit- und drittjüngsten Startelfen der Saison trugen das Eintracht-Trikot (24,4 gegen Gladbach und 24,5 Jahre gegen den FC Bayern). Der VfB bot die nächstjüngsten Anfangsformationen auf (24,6 und 24,8 Jahre gegen Kiel bzw. Leverkusen).
Im Sommer verstärkte sich Eintracht Frankfurt gleichmäßig mit jungen Talenten und erfahrenen Spielern. In Hugo Etikite (22) und Robin Koch (27) wurden zwei zuvor Ausgeliehene fest verpflichtet. Arthur Theate (24, Stade Rennes) und Rasmus Christensen (27, Leeds United) kamen leihweise aus dem Ausland, hinzu kamen die festen Transfers von Can Uzun (18, 1. FC Nürnberg), Krisztián Lisztes (19, Ferencváros Budapest), Oscar Højlund (19, FC Kopenhagen) und Mo Dahoud (28, Brighton), der in der vergangenen Rückrunde für den VfB auflief. Gleichzeitig gab die SGE in William Pacho (Paris St. Germain), Philipp Max (Panathinaikos) und Aurelio Buta (Stade Reimes) drei Stammspieler der vergangenen Saison ab.