Der Spielmacher ist zurück
Es dürfte niemanden mehr überraschen, RB Leipzig in seiner mittlerweile neunten Bundesligasaison in den oberen Tabellengefilden zu finden. Als aktueller Tabellenvierter halten sich die Leipziger dort auf, wo sie sich am wohlsten fühlen: im oberen Tabellendrittel. Die bislang „schlechteste“ Bundesliga-Endplatzierung war Rang sechs in der Saison 2017/2018. Während die Mannschaft von Marco Rose auch in dieser Saison hinten gewohnt stabil steht und mit 22 Gegentreffern die sechstbeste Defensive der Liga stellt - wohlgemerkt der geteilt schwächste Wert seit Bundesliga-Zugehörigkeit - ist im offensiven Mannschaftsteil etwas Sand im Getriebe. Auf 28 Treffer nach 16 Spielen kam RB sonst nur in der zweiten Saison nach dem Aufstieg. Infolge der Rückkehr des zuvor lange verletzten Spielmachers Xavi Simons präsentierte sich RB im ersten Spiel nach der Winterpause am Wochenende gegen Werder Bremen (4:2) aber in Torlaune und zeigte nach dem 1:5 gegen den FC Bayern kurz vor Weihnachten wieder ein anderes Gesicht. Das niederländische Toptalent traf dabei in seinem 55. Bundesligaspiel erstmals doppelt.
Bemerkenswert ist aufseiten der Gäste, dass in Willi Orban ein Innenverteidiger bereits viermal traf. Stürmer Benjamin Sesko hat sich im Laufe der Hinrunde zu einem wichtigen Stammspieler und Torjäger entwickelt und steht bei sieben Treffern in der Liga, sein belgischer Offensivpartner Lois Openda reicht hingegen noch nicht an seine Ausbeute aus der vergangenen Saison heran. Mit sechs Treffern hat er zu diesem Zeitpunkt der Saison fünf Tore weniger als noch in der vergangenen Spielzeit erzielt.
Historisches Ausscheiden
RB Leipzig erlebte in der diesjährigen UEFA Champions League-Saison eine herbe Enttäuschung. Mit null Punkten aus sechs Spielen war das Ausscheiden der Sachsen bereits im Dezember besiegelt. Erstmals seit der Europa League-Saison 2016/2017, in der RBL als Gruppendritter ausschied, endet für die Sachsen damit eine Europa-Pokal-Saison bereits nach der Gruppen- bzw. Ligaphase. Bei den bisherigen beiden Gruppenphasen-Exits in der Champions League (2017/2018 und 2021/2022) retteten sich die Leipziger immerhin noch in die Europa League. Besonders bitter für Leipzig: Von den sechs bisherigen Spielen in der Königsklasse verlor RB nur die Partie bei Celtic Glasgow (1:3) mit mehr als einem Tor Unterschied, außerdem lag die Rose-Elf in drei der sechs Begegnungen zwischenzeitlich in Führung.
Im Lieblingswettbewerb grüßt das Murmeltier
Anders als in der Champions League sind die Sachsen im DFB-Pokal noch voll dabei. Nach zwei Pokalsiegen 2022 und 2023 sowie zwei Finalteilnahmen 2019 und 2021 schied RBL im vergangenen Jahr bereits in der zweiten Runde gegen den VfL Wolfsburg aus (0:1). Die Wölfe werden auch im diesjährigen Viertelfinale der Kontrahent der Leipziger sein: Zum dritten Mal in fünf Jahren begegnen sich beide Clubs in einer der Pokalrunden. Auch in der Saison 2020/2021, an deren Ende RBL das Finale gegen Borussia Dortmund erreichte, trafen beide Clubs in der Runde der letzten Acht aufeinander (2:0 für Leipzig). Doch obwohl das Spiel auch diesmal in Leipzig stattfindet, erwartet das Team von Marco Rose alles andere als ein Selbstläufer: Das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL verlor RBL im Herbst nämlich mit 1:5.