Nach über einem Jahrzehnt unter der Leitung von Christian Streich erlebte der SC Freiburg im Sommer eine Zeitenwende. Als Nachfolger des langjährigen Chefs an der Seitenlinie wurde im ehemaligen SCF-Kapitän Julian Schuster zwar ein neuer Trainer mit „Stallgeruch“ gefunden, trotzdem gab es durchaus Zweifel daran, ob der 39-jährige gebürtige Bietigheimer, der einst auch das Trikot des VfB trug, die Fußstapfen Christian Streichs bei seiner ersten Station als Cheftrainer einer Profimannschaft ausfüllen kann. Trotz des 1:4 in Frankfurt zum Ende der Hinrunde lässt sich diese Frage im Hinblick auf den gesicherten Mittelfeld-Platz des SCF bejahen. Möglicherweise gelingt am Saisonende sogar zum dritten Mal in vier Jahren die Qualifikation für das europäische Geschäft, immerhin gehört der SC Freiburg wie auch der VfB zur aktuell dicht beisammenstehenden Gruppe in Reichweite der Europapokal-Plätze.
Gemischte Gefühle
Der SCF erlebte einen gelungenen Auftakt ins Pflichtspieljahr und schlug am vergangenen Wochenende Holstein Kiel mit 3:2. Dabei ließ die Elf von Julian Schuster allerdings unnötige Spannung aufkommen, als sie in der Schlussphase beinahe eine 3:0-Führung aus der Hand gaben. Nach dem Treffer zum 2:3 hatten die „Störche“ nämlich noch die Chance auf den Ausgleich, Noah Atubolu im Tor des SC Freiburg hielt jedoch stark und sicherte so den dritten Heimsieg der Südbadener in Serie. Anders lief es dagegen am Dienstagabend in Frankfurt. Zum Hinrundenabschluss gastierte der SC Freiburg in Südhessen und ging durch Ritsu Doan sogar zwischenzeitlich in Führung. Im zweiten Durchgang geriet der SCF dann aber unter die Räder und verlor letztlich mit 1:4.
Erfolgsgarant
Vincenzo Grifo ist als unumstrittener Leistungsträger einer der Garanten der sportlichen Entwicklung des SC Freiburg in den vergangenen Jahren. Der Offensivspieler belegte in den vergangenen vier Saisons jeweils den ersten Platz in der internen Torschützenliste des SCF. Nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 gegen Holstein Kiel am vergangenen Wochenende steht er nun bei fünf Treffern und damit knapp hinter Ritsu Doan (sechs) an der Spitze des Rankings.
In Sachen Scoring (Tore und Vorlagen) macht Vinzenco Grifo beim SCF seit Jahren niemand etwas vor. Seitdem der inzwischen 32-jährige Italiener im Sommer 2019 aus Hoffenheim fest nach Freiburg zurückkehrte, belegte er in ausnahmslos jeder Bundesligasaison den ersten Platz in der Freiburger Scoring-Liste. Nur einmal, in der Spielzeit 2019/2020, musste er sich den ersten Rang mit Nils Petersen und Lucas Höler teilen (jeweils 13 Scorerpunkte). Seine beste Ausbeute verzeichnete er mit 15 Toren und fünf Vorlagen in der Saison 2022/2023. Insgesamt kommt Vincenzo Grifo auf 50 Tore und 47 Vorlagen in 172 Bundesligaspielen für den SC Freiburg seit seiner Rückkehr im Sommer 2019. Mit insgesamt 91 Toren in 290 Pflichtspielen ist Vincenzo Grifo der zweitbeste Torschütze der SCF-Geschichte nach Nils Petersen (105).