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Profis, 13. Dezember 2024

Neue Welten auf der Ostalb

Am Sonntagnachmittag ist der VfB beim 1. FC Heidenheim zu Gast. Vor dem dritten württembergischen Bundesligaduell (Anstoß 15.30 Uhr) haben wir uns den kommenden Gegner genauer angeschaut.

Für den 1. FC Heidenheim verlief die erste Bundesligasaison der Clubgeschichte wie im Märchen. Nach starken Leistungen beendete der FCH die vergangene Spielzeit auf Platz acht, gleichbedeutend mit der Qualifikation für die UEFA Conference League. Dort nehmen die Ostwürttemberger in dieser Spielzeit nach Union Berlin, dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt als erst vierter deutscher Club überhaupt teil. Die internationale Reise begann für die Mannschaft von Frank Schmidt sehr erfolgreich: Nach drei Siegen gegen NK Olimpija (Slowenien, 2:0), Pafos FC (1:0, Zypern) und Heart of Midlothian FC (Schottland, 2:0) lag der FCH in der 36er-Tabelle der Conference League zwischenzeitlich auf Tabellenplatz sechs. Zuletzt kassierte man gegen den FC Chelsea (0:2) und Basaksehir Istanbul (1:3) die beiden ersten Niederlagen auf internationaler Bühne und rutschte auf Rang 15 ab. Da anders als im neuen Austragungsmodus der Champions League nur sechs Partien pro Mannschaft gespielt werden, bestreitet der FCH am kommenden Donnerstag gegen den FC St. Gallen (derzeit Platz 30) sein letztes Spiel in der Ligaphase. Dort will sich die Mannschaft von Frank Schmidt einen Platz unter den besten acht und damit im Achtelfinale sichern. Ein Platz in der Play-off-Runde, für die sich die Plätze 9 bis 24 qualifizieren, ist den Heidenheimern bereits nicht mehr zu nehmen.

An der Belastungsgrenze
Wie alle Mannschaften, die an drei Wettbewerben teilnehmen, hat auch der 1. FC Heidenheim mit der Mehrbelastung seiner Spieler zu kämpfen. Nach den schwerwiegenden Abgängen der offensiven Leistungsträger Jan Niklas Beste (Benfica Lissabon), Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) und Eren Dinkci (SC Freiburg) im Sommer (wettbewerbsübergreifend 33 Tore) muss Frank Schmidt in der aktuellen Phase zusätzlich auf Stürmer Marvin Pieringer (5 Tore und vier Vorlagen) verzichten, der sich vor kurzem eine Innenbandverletzung zuzog.

Dennoch haben sich auch in dieser Saison einige Heidenheimer zu Leistungsträgern gemausert, so etwa Bayern-Leihgabe Paul Wanner (fünf Tore, zwei Assists) sowie die Neuzugänge Maximilian Breunig (fünf Tore, eine Vorlage; kam vom SC Freiburg II), Mathias Honsak (vier Tore, drei Vorlagen; kam von Darmstadt 98) und Leo Scienza (drei Tore, zwei Assist; kam vom SSV Ulm). In Sirlord Conteh holte man zusätzlich den schnellsten Spieler der Bundesliga (Topspeed 36,82 km/h) aus Paderborn auf die Ostalb.

Schwächephase
Der 1. FC Heidenheim durchlebt derzeit die schwierigste sportliche Phase seit langer Zeit – und das, obwohl man mit fünf Pflichtspielsiegen in die Saison gestartet war. Zuletzt verloren die Heidenheimer sechs Pflichtspiele in Folge und gewannen nur eins der letzten elf. Eine ähnliche Negativserie gab es für den FCH zuletzt in der Saison 2010/2011, als die Mannschaft, auch damals schon von Frank Schmidt trainiert, sechs Niederlagen und drei Remis in neun aufeinanderfolgenden Spielen hinnehmen musste. Den Anfang machte damals eine 1:2-Pleite gegen die U21 des VfB. Trotz der aktuellen Lage sollten die Jungs aus Cannstatt aber gewarnt sein: Ihre bisher längste Serie von vier Niederlagen in der Bundesliga stoppten die Heidenheimer im November 2023 mit einem 2:0-Heimsieg gegen den VfB.