Der slowakische Serien- und Rekordmeister Slovan Bratislava nimmt in dieser Spielzeit erst zum sechsten Mal an der UEFA Champions League (bzw. ihrem Vorgängerwettbewerb) teil. In der Qualifikation schaltete Slovan den nordmazedonischen Meister Struga Trim & Lum (6:3 nach Hin- und Rückspiel), den slowenischen Meister NK Celje (6:1), den zypriotischen Meister APOEL Nikosia (2:0) und zuletzt den dänischen Meister FC Midtjylland (4:3) aus.
Die bislang letzte Champions League-Teilnahme in der Saison 1992/1993, als Slovan in der zweiten Runde nach Hin- und Rückspiel mit 0:5 an der AC Mailand scheiterte, liegt aber bereits mehr als 30 Jahre zurück. Alle weiteren Versuche endeten in einer der Qualifikationsrunden. Vier Mal spielte der Club in den 1950er- und vor allem in den 1970er-Jahren im Vorgängerwettbewerb, dem Europapokal der Landesmeister. Über das Achtelfinale hinaus ging es auch dabei allerdings nie hinaus. Ein Einzug in die nächste Runde ist auch in dieser Saison bereits vom Tisch. Als eines von drei Teams steht Slovan nach sechs absolvierten Champions League-Spieltagen bei null Punkten und damit auf dem vorletzten der 36 Plätze.
Auch im UEFA-Cup bzw. der Europa League war für die Slowaken meistens früh Schluss, so auch in der Saison 2010/2011, als der VfB Slovan Bratislava in der Qualifikationsrunde mit 3:2 nach Hin- und Rückspiel besiegte. Einen großen europäischen Titel hat der der slowakische Hauptstadtclub dennoch vorzuweisen: In der Spielzeit 1968/1969 gewann Slovan den Europapokal der Pokalsieger durch einen 3:2-Finalerfolg gegen den FC Barcelona.
Unangefochten
Während die Teilnahmen an den europäischen Wettbewerben meistens ein lehrreiches Unterfangen für die Slowaken bedeuten, ist Slovan in der heimischen Niké Liga schon seit Jahren das Maß aller Dinge. Seit dem Bestehen der Liga, die zur Saison 1993/1994 erstmals an den Start ging, gewann Slovan Bratislava 14 der 31 ausgespielten Meisterschaften – und dass, obwohl der Club zwischen 1999 und 2009 ganze zehn Jahre auf seinen fünften Titel warten musste. Seit der Spielzeit 2018/2019 wurde Slovan Bratislava ununterbrochen Meister und befindet sich als aktueller Tabellenführer auf dem besten Wege zur siebten nationalen Meisterschaft in Folge.
Der Erfolgscoach
Zu Beginn der Spielzeit 2021/2022 begann Cheftrainer Vladimir Weiss seine zweite Amtszeit bei Slovan Bratislava. Das erste Engagement des früheren Mittelfeldspielers, der während seiner Spielerkarriere einmal tschechoslowakischer Meister wurde, endete 2012 nach nur einem Jahr, nachdem Slovan seinen Meistertitel nicht hatte verteidigen können. Der zweite Versuch verlief dagegen wesentlich erfolgreicher: Viermal gewann Vladimir Weiss mit dem Rekordmeister seit Amtsantritt die Meisterschaft, in diesem Jahr könnte die fünfte folgen. Wie sich der Meisterschaftspokal anfühlt, war dem heute 60-jährigen Trainer aber schon vorher bekannt, denn als Cheftrainer von Slovans Stadtrivalen FC Petrzalka, wo er wenige Jahre zuvor seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, gewann Vladimir Weiss in den Spielzeiten 2004/2005 und 2007/2008 zweimal die slowakische Meisterschaft. Sein gleichnamiger Sohn bestritt zwischen 2009 und 2022 77 Spiele für die slowakische Nationalmannschaft (acht Tore) und steht darüber hinaus seit 2020 bei Slovan unter Vertrag. „Wir haben nichts zu verlieren. Für uns ist es eine Ehre gegen solche Vereine wie den VfB Stuttgart zu spielen. Wir werden versuchen, mindestens einen Zähler zu sammeln oder sogar ein Wunder zu schaffen“, sagt der Slovan-Cheftrainer vor Partie am Dienstag und fügte an: „Ich werde elf Spieler aufs Feld schicken, die bereit, hellwach und begeistert sein werden. Wir müssen es erreichen, dass uns die Fans applaudieren.“