Mit einem Österreicher zurück zum Erfolg?
Seit Mitte März ist Ralph Hasenhüttl Cheftrainer des VfL Wolfsburg. Er trat die Nachfolge von Niko Kovac an und sicherte dem VfL im Saisonendspurt den Klassenerhalt. Zuvor war der 57-Jährige von 2018 bis 2022 fast vier Jahre lang Trainer des FC Southampton in der Premier League. Schon zuvor erlangte der ehemalige Mittelstürmer größere Bekanntheit in Deutschland als Trainer von RB Leipzig und des FC Ingolstadt, der 2015 unter seiner Leitung als Zweitligameister ins Oberhaus aufstieg. Mit dem gebürtigen Grazer geht der VfL in seine mittlerweile 28. Bundesligasaison und will an die erfolgreichste Zeit der jüngeren Vereinsgeschichte ansetzen: Unter dem ebenfalls aus Österreich stammenden Oliver Glasner gelang dem VfL in der Saison 2020/2021 der Sprung in die Champions League.
Nach neun Jahren: Wechsel zwischen den Pfosten
275 Pflichtspiele absolvierte Koen Casteels bis zu diesem Sommer für den VfL Wolfsburg, womit er auf Platz sechs der Rekordspieler-Rangliste der Wölfe rangiert. Nach 13 Jahren in der Bundesliga, davon neun beim VfL Wolfsburg (spielte außerdem für die TSG Hoffenheim und Werder Bremen), kehrte der belgische EM-Teilnehmer Deutschland nun den Rücken. Seine neue Herausforderung fand Koen Casteels in Saudi-Arabien: Für Al-Qadsiah steht er künftig in der Saudi Pro League zwischen den Pfosten.
Weil sich Koen Casteels bereits zu Beginn der vergangenen Saison für einen Abschied aus Niedersachsen entschieden hatte, konnte auch der Nachfolger frühzeitig vorgestellt werden. Die Wahl fiel dabei auf Kamil Grabara vom FC Kopenhagen. Der 25-jährige Pole, der bislang ein Spiel für die Nationalmannschaft bestritt, wechselte 2016 mit 17 Jahren von seinem Jugendclub Ruch Chorzow zum FC Liverpool. Dort durchlief er die U18 und U23, wurde zweimal an den dänischen Erstligisten Aarhus GF sowie an den englischen Zweitligisten Huddersfield Town verliehen, ehe 2021 der endgültige Weggang zum FC Kopenhagen erfolgte. Vor seinem Schritt in die Bundesliga bestritt Kamil Grabara 126 Pflichtspiele für den FC Kopenhagen, darunter zwölf in der Champions League. Der 1,95 Meter große Torhüter, der zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg in Kopenhagen feierte, sollte aber nicht der Einzige bleiben, den es in diesem Jahr aus der dänischen Hauptstadt in die niedersächsische Provinz zog.
Neuer Boss, neuer VfL?
In Peter Christiansen trat am 1. Juli der neue Geschäftsführer Sport seinen Job in Wolfsburg an. Auch der 49-jährige Däne war wie Neuzugang Kamil Grabara in den letzten drei Jahren beim FC Kopenhagen beschäftigt (Direktor Profifußball), mit dem er in der Saison 2003/2004 als damals noch aktiver Spieler den dänischen Pokal gewann. Darüber hinaus spielte der ehemalige Linksverteidiger in Dänemark für Randers FC und Vejle BK sowie für den schwedischen Klub Helsingborgs IF. Der VfL Wolfsburg ist Peter Christiansens erste Station als Funktionär außerhalb Dänemarks.
2018, als Peter Christiansen als Chefscout und Teammanager bei Aarhus GF tätig war, kreuzten sich seiner mit Kamil Grabaras Weg erstmals, auch beim FC Kopenhagen arbeiteten beide später zusammen. Anders als bei den beiden vorherigen Stationen war nun jedoch Peter Christiansen der ‚Nachzügler‘, nachdem sich im Frühsommer Marcel Schäfer, der bisherige Geschäftsführer Sport des VfL, kurz darauf RB Leipzig anschloss.
Nachdem kurz vor dem Ende der Transferperiode Abwehrchef Maxence Lacroix den Club in Richtung Crystal Palace verließ, holte Peter Christiansen den slowakischen Nationalspieler Dennis Vavro per Leihe aus Kopenhagen nach Wolfsburg. Damit hat der VfL Wolfsburg sich internationale Erfahrung ins Haus geholt, denn der FC Kopenhagen war in den vergangenen drei Jahren Dauergast in europäischen Wettbewerben (zweimal UEFA Champions League, einmal UEFA Conference League). Das passt zu den Ambitionen des VfL, der zuletzt mit Platz 12, 8 und erneut Platz 12 drei eher durchwachsene Saisons erlebte:
Wer ist ansonsten neu dabei?
Neben den bereits genannten Kamil Grabara und Denis Vavro verstärkte sich der VfL Wolfsburg mit sechs weiteren Akteuren: Mittelfeldspieler Salih Özcan (Leihspieler des BVB), Verteidiger Konstantinos Koulierakis (PAOK Thessaloniki), Stürmer Mohamed Amoura (Leihe von Union Saint-Gilloise), Torhüter Marius Müller (Schalke 04), U19-Nationalspieler Bence Dardai (Hertha BSC) und Abwehrspieler Mathys Angely (Girondins Bordeaux U19) wechselten an die Aller.
Wer hat die Wölfe verlassen?
Nicht mehr Teil des Kaders sind neben Maxence Lacroix (Crystal Palace) und Koen Casteels (Al-Qadsiah) auch Maximilian Philipp (fester Wechsel nach Leihe zum SC Freiburg), Luca Waldschmidt (fester Wechsel nach Leihe zum 1. FC Köln), Lukas Ambros (Gornik Zabrze, war zuvor an den SC Freiburg II verliehen), Felix Lange (SV Meppen, war zuvor an den SV Rödinghausen ausgeliehen) und Ulysses Llanez (unbekannt).
In Moritz Jenz (Mainz 05), Vaclav Cerny (Glasgow Rangers), Nicolas Cozza (FC Nantes), Bartol Franjic (Shakhtar Donezk), Dzenan Pejcinovic (Fortuna Düsseldorf), Kofi Amoako (VfL Osnabrück), Philipp Schulze (SC Verl) und Manuel Braun (Waldhof Mannheim) verliehen die Niedersachsen außerdem gleich acht Spieler an andere Vereine.