Manchmal wiederholen sich die Ereignisse – und das binnen weniger Tage. Schon beim 2:2 beim VfL Wolfsburg glich der VfB Stuttgart in der Nachspielzeit aus, in der Heimpartie am gestrigen Sonntag gegen die TSG Hoffenheim gelang der Treffer zum 1:1 ebenfalls unmittelbar vor Abpfiff. Mit Deniz Undav und Ermedin Demirovic sorgten stets eingewechselte Spieler für den Last-Minute-Jubel. Zwei Aufholszenen, die zeigen, wie groß die Bereitschaft und wie intakt der Hunger auf Erfolg der gesamten Mannschaft sind. Sie offenbaren aber auch, dass in den Minuten davor bei den Jungs aus Cannstatt noch nicht alles optimal lief. Warum?
Der VfB rannte und klopfte auch diesmal an. Diesen subjektiven Eindruck bestätigen die objektiven Daten: Torschüsse 20:7 für den VfB, Flanken 39:6 für den VfB, Ecken 10:5 für den VfB. Doch richtig zwingend wurde das Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß zu selten. Erneut waren Geduld und Durchsetzungskraft gefragt, um gegen sehr tiefstehende Gäste aus Hoffenheim die Lücken zu finden. Dieses Thema prägte auch die Analyse von Sebastian Hoeneß: „Wir müssen noch häufiger die Dynamik entwickeln, die es braucht, um Durchbrüche zu erzielen und somit häufiger zu klaren Torchancen zu kommen.“ Der Punkt sei für die Moral okay, aber der VfB wollte sich eigentlich mit einem Sieg in die Länderspielphase verabschieden.
Nuancen lassen VfB an weiteren Jubelszenen vorbeischrammen
Fabian Wohlgemuth sah es ähnlich. „Am Ende ist es ein hochverdienter Punkt, denn wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff“, sagte der Vorstand Sport: „Aber wir müssen im letzten Drittel zwingender werden und gemeinsam daran arbeiten, auch gegen tiefstehende Gegner klare Möglichkeiten zu kreieren.“ Genauigkeit bei den Eingaben, Präzision bei den Abschlüssen, auch Wege in die Tiefe – oftmals sind es nur Nuancen, die den VfB knapp an weiteren Jubelszenen vorbeischrammen lassen. Denn der generelle Weg, das unterstreichen Vorstand Sport und Cheftrainer, stimmt positiv.
„Wir haben uns defensiv stabilisiert, wir haben viele Phasen mit Dominanz, nun geht es darum, den Ertrag zu steigern“, sagte Sebastian Hoeneß und ergänzte: „Die Stoßrichtung passt, die Punkteausbeute könnte besser sein.“ Für Fabian Wohlgemuth ist es wichtig, dass das Team immer wieder körperlich und mental frisch auf dem Platz stehe, fokussiert und ‚aggressiv‘ sei: „Es ist neu für die Mannschaft, mehr oder weniger alle drei, vier Tage ein Spiel auf höchstem Niveau zu absolvieren.“
Öffentliches Training, Cannstatter Wasen und Testspiel
In der am heutigen Montag beginnenden Länderspielphase kann der VfB ein paar Erkenntnisse aus dem bisherigen Saisonverlauf aufarbeiten – und gewinnbringend nutzen. Während 14 Profis für ihre jeweiligen Nationalmannschaften nominiert sind, erwartet die Teamkollegen ein volles Programm.
Am Dienstag (8. Oktober), 10.30 Uhr, trainiert der VfB öffentlich im Robert-Schlienz-Stadion, Fans sind herzlich willkommen. Am Mittwoch (9. Oktober), voraussichtlich ab 19 Uhr, besucht die Mannschaft das Cannstatter Volksfest. Und am Donnerstag (10. Oktober) wird gegen den SSV Ulm getestet – ab 14 Uhr findet die Testpartie zwar aus organisatorischen Gründen ohne Zuschauer statt, wird dafür jedoch live bei VfB-TV und auf dem VfB-YouTube-Kanal sowie bei Sky Sport News, skysport.de und ebenfalls auf dem YouTube-Kanal von Sky übertragen.