Eigentlich hat er jahrelang Tore geschossen – und weniger verhindert. Als Luca Jaquez noch Jugendspieler war, stürmte er durch den gegnerischen Strafraum. Erst für den Luzerner Stadtteilsverein SC Obergeissenstein, später – als sich sein Talent herumsprach – im Nachwuchs des FC Luzern. Trickreich, schnell, dynamisch, aber der heute 21-Jährige war eben damals auch ein bisschen klein, weshalb es ihm mitunter an Durchschlagskraft fehlte.
Doch sein damaliger Trainer in Luzern, Michel Renggli, sah in Luca Jaquez ein spannendes Profil. Und vor allem sah er ihn ihm keinen Stürmer – sondern einen Verteidiger. Die Luzerner Clublegende schulte das Talent um. „Am Anfang hat es mir gar nicht gepasst“, erzählte Luca Jaquez im November 2024 in einem Interview in der Schweiz: „Ich habe immer von einer offensiven Karriere geträumt.“
Die neue Position als Chance begreifen – und nutzen
Er wollte spielen wie Neymar, den Brasilianer führte er einst als sein sportliches Vorbild an. „Ich brauchte dann ein paar Wochen, bin aber zu Verstand gekommen, dass ich mir eine Chance gebe auf der Innenverteidigerposition“, sagte der VfB-Neuzugang. Bereut habe er das nicht – im Gegenteil: „Wie sich herausgestellt hat, war es die richtige Entscheidung.“
Luca Jaquez, der nun zum VfB Stuttgart wechselt und damit erstmals den Schritt ins Ausland wagt, ist seinem einstigen Nachwuchstrainer dankbar für diese Weitsicht. Im Alter von 18 Jahren debütierte er für den FC Luzern in der Schweizer Super League – als Innenverteidiger. Seitdem kamen 59 weitere Einsätze in der höchsten Spielklasse des Nachbarlandes hinzu, in denen ihm drei Treffer gelangen.
„Es ist für mich eine tolle Challenge“
Seine Schnelligkeit, die ihn schon zu Jugendzeiten auszeichnete, hat er behalten. Und im Gegensatz zum Stürmer-Dasein aus seiner Nachwuchszeit hat inzwischen ein gehöriger Wachstumsprozess eingesetzt. Mit 1,87 Meter wirkt Luca Jaquez kräftig und athletisch zugleich. Seine Qualitäten möchte er nun beim VfB einbringen.
Und sich weiterentwickeln. „Es ist für mich eine große Chance und tolle Challenge, ab sofort für den VfB Stuttgart in der Bundesliga spielen zu können“, sagt der Schweizer U21-Nationalspieler: „Ich will das mir entgegengebrachte Vertrauen mit großem Engagement und Leistung zurückzahlen und der Mannschaft helfen, die gesteckten Ziele zu erreichen.“